BASF: Doppelte Standards bei Pestizideinsatz in Brasilien

  • In Brasilien verkauft BASF immer mehr Pestizide mit giftigen Wirkstoffen, die in der EU verboten sind
  • Schädliches Glufosinat nun im Portfolio nach Übernahme der Bayer-Agrarsparte

Anlässlich der BASF-Hauptversammlung am 3. Mai in Mannheim kritisieren zivilgesellschaftliche Organisationen das gesundheits- und umweltschädliche Agrargeschäft des Chemiekonzerns.

In Brasilien hat der Verkauf von Wirkstoffen in BASF-Pestiziden, die auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassen sind, von 2016 bis 2019 um 44 Prozent auf nun 13 Wirkstoffe zugenommen.

„Immer dann, wenn reiche Länder die hoch giftigen Produkte von BASF verbieten, setzt der Konzern auf Länder, wo die Unternehmenslobby einen stärkeren Einfluss auf die Aufsichtsbehörden hat“, sagt Alan Tygel von der brasilianischen Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben, der seine Kritik auch auf der Hauptversammlung der BASF äußern wird.

Agrargifte gefährden Gesundheit und Umwelt

Mit der Übernahme der Bayer-Geschäftsanteile hat die BASF das eigene Portfolio um gentechnisch veränderte Pflanzen mit einer Toleranz gegen den Herbizidwirkstoff Glufosinat und die Geschäfte mit in diesem Wirkstoff erweitert.

„In der Europäischen Union wird der Wirkstoff Glufosinat bald komplett vom Markt verschwunden sein. Das Verbot ist alternativlos und sollte auch in anderen Ländern der Welt umgesetzt werden. Denn: Geschäfte mit Glufosinat gehören verboten, nicht verkauft!“, so Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk.

„Gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen Herbizide – zum Beispiel Glufosinat – erhöhen den Einsatz von Herbiziden. Ihre negativen Auswirkungen auf die Biodiversität der Kulturlandschaften weltweit werden dadurch verstärkt“, ergänzt GeN-Mitarbeiterin Judith Düesberg.

Glufosinat wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als fortpflanzungsschädigend bei Säugetieren eingestuft und kann daher auch bei Menschen zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.

Pressekontakte:

Alan Tygel, Permanente Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben (Brasilien), E-Mail: alan[at]contraosagrotoxicos.org

Christof Potthof, Gen-ethisches Netzwerk, Mobil-Tel.: 0163-2606 359 E-Mail: christof.potthof[at]gen-ethisches-netzwerk.de, www.gen-ethisches-netzwerk.de

Tilman Massa, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und AktionäreMobil-Tel.: 0157 71899092, dachverband[at]kritischeaktionaere.de

Twitter: @GeNetzwerk @Krit_Aktionaere

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