Kritische Aktionäre gegen Bayers Monsanto-Übernahme

Nicht im Einklang mit UN-Nachhaltigkeitszielen / Gefährdung der Ernährungssouveränität

Der Dachverband macht heute vor und in der Hauptversammlung zusammen mit Landwirt*innen, Imker*innen, Umweltschützer*innen, Pharma-Geschädigten und anderen Akteuren des Bündnisses und der Kampagne „Stopp BAYER/MONSANTO!“ seine Kritik an der geplanten Fusion mit Monsanto, an Gentechnik und dem Pestizideinsatz in der industriellen Landwirtschaft deutlich. Ein neuer „Baysanto“-Konzern wäre der größte Saatgut- und Pestizidanbieter weltweit, würde Hundertausende von Bauern abhängig machen und die Ernährungssouveränität gefährden. Außerdem stehe der Einsatz von Pestiziden nicht im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen.

Alan Tygel, Aktivist und Koordinator der brasilianischen Kampagne gegen Agrargifte (Chega de Agrotoxicos) spricht von einer „Lose-lose-Situation“ für alle, in welcher der Globale Süden noch schlechter weg kommt: „Brasilien ist Europas Müllhalde für Agrargifte. Alles, was hier nicht mehr benutzt werden darf bzw. verboten wurde, wird zu uns über den Atlantik geschickt. Im Gegenzug exportieren wir dann vor allem auch in die EU Lebensmittel, die mit chemischen Rückständen vergiftet sind. Dorthin gehen dann auch die enormen Profite. Für uns in Brasilien bleiben Umweltverschmutzung, Krankheit und massive Verletzung der Menschenrechte von Bauern“, kritisiert Tygel.

Christian Russau vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ergänzt: „Rechnet man die Menge an Agrargift auf ganz Brasilien runter, kommen wir auf 7,3 Liter je Person – mit fatalen Folgen für die Gesundheit der Personen in den Gemeinden, in denen die Gifte eingesetzt werden.“

Die indische Menschenrechtsaktivistin Vandana Shiva warnte bereits gestern auf einer Informationsveranstaltung im Bonner Brücken-Forum vor der Monsanto-Übernahme. „Wenn das erste Glied der Saatgutkette von so wenigen Konzernen kontrolliert wird, bedeutet das, dass der grundlegendste Teil, nämlich unser Essen, kontrolliert wird. Das ist eine Diktatur.“

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