Gegenantrag

Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt 3:
Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014:

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die Mitglieder des Vorstands nicht zu entlasten.

Begründung:

Konzernaufteilung

Durch die Aufspaltung versucht sich der E.ON-Konzern seines „schmutzigen“ Atom- und Kohlegeschäftes zu entledigen und mittelfristig die Verantwortung für den Rückbau der Atomkraftwerke loszuwerden. Bereits im Mai 2014 hatte E. ON gemeinsam mit RWE und EnBW vorgeschlagen, dem deutschen Staat die Atomkraftwerke der Konzerne zu übertragen. Damit wollten sich die Unternehmen ganz offen aus der Verantwortung für den Rückbau und die Endlagerung des radioaktiven Mülls stehlen – nachdem sie aus den steuerfreien Rückstellungen für den Rückbau jahrelang Kapital geschlagen haben. Dieser Vorschlag ist nicht auf unmittelbare Gegenliebe seitens der Bundesregierung gestoßen, deshalb versucht E.ON nun die Auslagerung des Geschäfts in eine eigene Gesellschaft. Zu dieser kann die „saubere“ E. ON -Nachfolge mittelfristig die Haftung kappen. Die alte, „schmutzige“ E. ON hingegen wird die Abwicklungsgesellschaft für die verlustbringenden Großkraftwerke und die kaum kalkulierbaren Kosten des Atomausstiegs. „Großzügig“ soll sie zunächst den Aktionären geschenkt werden und der Rest nach und nach an die Börse verkauft werden.

Importkohle

E.ON ist bezüglich seiner Importkohle deutlich intransparenter als RWE oder EnBW. Während die beiden anderen Konzerne Angaben zur Menge an Importkohle und EnBW auch zu Aktivitäten in besonders umstrittenen Importländern macht, erwähnt E. ON die Importkohle mit keinem Wort im Geschäftsbericht. In Anbetracht der schwerwiegenden Probleme, die die Importkohle in den Abbauländern verursacht ist dies ein zynischer Versuch, das Problem totzuschweigen.

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