Hapag-Lloyd unterstützt Rüstungs- und Atomindustrie

Kritische Aktionärinnen protestieren vor der Hauptversammlung gegen Atomtransporte

Auf der Hauptversammlung von Hapag-Lloyd kritisierten Aktivistinnen die fortgesetzten Uranhexafluorid-Transporte zur Versorgung der Atomindustrie sowie Rüstungstransporte.

Über das Containerterminal Altenwerder wurden in 10 Transporten im vergangenen Jahr etwa 3111 Tonnen Bruttomasse Uranhexafluorid aus Montreal umgeschlagen. Die Route wird von den Reedereien OOCL und Hapag-Lloyd gemeinsam bedient. Die vollmundig angekündigte Verzichtserklärung von Hapag-Lloyd auf dem Umschlag von Kernbrennstoffen betrifft diese Transporte nicht. Das Uranhexafluorid wird erst nach dem Import im westfälischen Gronau und im niederländischen Almelo angereichert zu Brennstoff für Atomkraftwerke und fällt dann erst in die Kategorie Kernbrennstoff. „Ein echter Atomausstieg müsste notwendigerweise den Stopp aller Atomtransporte beinhalten. Was die Stadt Hamburg hier macht ist reiner Propaganda-Blödsinn“, so Hanna Poddig.

Auf der Hapag-Lloyd-Hauptversammlung wurde von der Hamburger Initiative gegen Rüstungsexporte Kritik auch an Rüstungstransporten geübt, die Hapag-Lloyd nach den geltenden Vorschriften unter Zustimmung eines Ethikrats ebenfalls weiter führen will, wenn auch nicht direkt in Kriegs- und Krisengebiete. Im Beitrag von Helga Janssen von der Initiative gegen Rüstungsexporte dazu hieß es jedoch: „Es ist allseits bekannt, dass Waffen wandern: Sie werden verkauft, weiterverkauft, gestohlen, erobert. Wer heute Freund ist kann morgen Feind sein. So ist die Forderung berechtigt, dass grundsätzlich auf Rüstungstransporte aus dem Hamburger Hafen verzichtet wird.“ Auf eine Selbstverpflichtung, keine Rüstungstransporte mehr durchzuführen, verzichtet Hapag-Lloyd jedoch, obwohl der Gewinn mit diesen Transporten nur im Promillebereich liegt.

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