„Business as usual“ sechs Jahre nach dem Massaker von Marikana

Buchvorstellung der englischen Ausgabe des Buchs „Zum Beispiel: BASF“: Autor*innen kritisieren Unternehmen für weiterhin unwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen im Platinabbau

Am 16. August jährt sich das Massaker von Marikana zum sechsten Mal, bei dem 34 friedlich streikende Minenarbeiter von der südafrikanischen Polizei erschossen wurden. Danach gab es viele Versprechen, das Anliegen der Streikenden zu achten: würdige Arbeits- und Lebensbedingungen. Auf unseren Druck hin wollte auch die BASF auf Platin-Zulieferer Lonmin einwirken. Wirklich passiert ist jedoch – nichts, wie der Sammelband „Zum Beispiel: BASF. Über Konzernmacht und Menschenrechte“ und eine ARD-Reportage nun eindrücklich aufzeigen.

Der Sammelband, dessen englische Ausgabe unter dem Titel „Business as usual after Marikana – Corporate Power and Human Rights“ nun pünktlich zum Gedenktag in Johannesburg vorgestellt wird, liefert Antworten auf die Ausgangsfrage: Wie ist es möglich, dass die Menschen, die eines der wertvollsten Metalle der Welt für ein deutsches Vorzeigeunternehmen abbauen, in Slums leben?
Die deutschsprachige Ausgabe kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Unser Protest vor der BASF-Hauptversammlung 2018

BASF hat mittlerweile gegenüber der ARD zugegeben, dass Platin-Zulieferer Lonmin sein Versprechen von 5.000 Häusern für die Minenarbeiter und ihre Familien nicht einhalten wird. Thorsten Pinkepank, BASF Direktor Nachhaltigkeit, sagte im Interview in einer Reportage des ARD-Wirtschaftsmagazins plusminus: „Diese 5.000 Hausversprechungen in der Tat hat Lonmin inzwischen zurückgezogen. Das haben sie auch gesagt, das war ein Versprechen, dass sie nicht halten konnten.“

Es ist aber auch zu sehen, wie die südafrikanische Zivilgesellschaft nicht aufgibt. Zusammen mit unserem Netzwerk Plough Back the Fruits haben wir den Kampf um ein würdiges Leben auch dieses Jahr wieder zur Hauptversammlung von BASF getragen. Wir werden weiter unsere Partner aus Südafrika unterstützen und alle Verantwortlichen dazu drängen, die Situation in Marikana nicht länger hinzunehmen.

> Aktuelle Infos: http://basflonmin.com
> Twitter: @Lonmin_BASF

> Reportage in plusminus: Umstrittener Platinabbau Welche Verantwortung trägt die deutsche Industrie?
> Beitrag in den Tagesthemen (ab Min. 17:50)
> SWR: BASF kauft Platin aus umstrittenen Minen in Südafrika

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