Präsident Ramaphosa soll Witwen mit seinen Aktien entschädigen

Der Marsch der Witwen aus Marikana kommt in Pretoria an. Foto: News24

Dachverband will an letzter Hauptversammlung von Lonmin teilnehmen

Die Gemeinschaft von Marikana und die Witwen der 34 Bergleute, die beim Massaker vom 16. August 2012 starben, sind in einem dreitägigen Protestmarsch vom Nordwesten Südafrikas in die Hauptstadt Pretoria gezogen. Am Sitz der Regierung überreichten sie zwei Mitarbeitern von Präsident Cyril Ramaphosa ein Memorandum mit der Forderung, das Entschädigungsverfahren wegen des Marikana-Massakers zum Abschluss zu bringen.  

Die Witwen verlangten außerdem, dass die Minen, in denen ihre Männer für den Bergbaukonzern Lonmin Platin geschürft hatten, überprüft werden und dass die Gemeinden im Umfeld der Marikana-Mine an den erzielten Gewinnen beteiligt werden.

Der Sprecher der Gruppe, Napoleon Webster, sagte, Ramaphosa können seine Reue, die er angeblich für die Erschießung der Bergleute durch die südafrikanischen Polizei empfinde, demonstrieren, indem er den Witwen den Anteil von acht Prozent, den er an dem Bergbauunternehmen Lonmin halte, an die Witwen abtrete.

Die Gruppe von 20 Frauen und Männern hatte starker Hitze getrotzt und war nur mit Kartoffeln und Wasser ausgekommen. Die Demonstranten sagten, sie seien „nicht völlig erschöpft“. Am 5. Dezember war die Gruppe am Regierungssitz, den sogenannten Union Buildings, angekommen, nachdem sie am Dienstag in der Polizeiwache von Atteridgeville übernachtet hatte. Webster sagte, die Gruppe sei auf ihrem 80-km-Marsch dadurch anspornt gewesen, dass Ramaphosa die Gemeinde noch nicht besucht habe.

„Wir wollen seine Entschuldigung. Der Präsdient soll sehen, dass wir bereit sind, Schmerzen zu ertragen und Opfer zu bringen, damit unsere Bitten Gehör finden“, sagte Webster und kündigte an, die Gruppe würde nach 21 Tagen zum Regierungssitz zurückkehren, um sicherzustellen, dass ihre Forderungen ernst genommen wurden.

Der Dachverband der Kritischen Aktionäre und das südafrikanisch-europäische Netzwerk Plough Back the Fruits planen ihre dritte Teilnahme an der Hauptversammlung des britisch-südafrikanischen Bergbaukonzerns Lonmin, die im Januar 2019 in London stattfinden soll. „Es wird aller Voraussicht nach die letzte Lonmin-Hauptversammlung vor der Übernahme durch den Gold-Bergbaukonzern Sibanye-Stillwater sein“, sagte Dachverbands-Geschäftsführer Markus Dufner. „Die Konzerne haben vereinbart, dass bei Lonmin 13.000 Stellen abgebaut werden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass möglichst viele Jobs erhalten bleiben und der Social und Labour Plan von Lonmin von Sibanye-Stillwater unangetastet bleibt.“

News 24-Video: Marikana activists march 80 km to Union Buildings demanding compensation for widows

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/lonmin/praesident-ramaphosa-soll-witwen-mit-seinen-aktien-entschaedigen/