Olympiasponsoren VW und Adidas müssen menschenrechtliche Verantwortung zeigen

Berlin – In einem gemeinsamen Aufruf fordern Nichtregierungsorganisationen VW und Adidas auf, sich stärker für die Menschenrechte in China zu engagieren. Unterstützer sind das Forum Menschenrechte, der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Human Rights Watch, die International Campaign for Tibet, das Asienhaus (Essen), die Christliche Initiative Romero und Reporter ohne Grenzen. Sie appellieren an VW und Adidas, „ihr unternehmerisches Engagement in China und ihre Rolle als Olympiasponsoren mit einem deutlichen Engagement für die Verbesserung der Menschenrechtslage in China zu verbinden.“ Auf der morgigen VW-Aktionärsversammlung in Hamburg wird Bernd Moritz als Vorstandsmitglied des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre den Aufruf vorstellen.

Sowohl Adidas als auch VW betonten immer wieder ihre Wachstumsaussichten auf dem boomenden chinesischen Markt, heißt es in dem Aufruf. Sie haben aber auch eine Verantwortung, Menschenrechte zu schützen und zu fördern, mahnen die Nichtregierungsorganisationen. Vor allem als Olympiasponsoren seien sie „dem Bekenntnis der Olympischen Charta zur Schaffung einer friedlichen Gesellschaft unter Wahrung der Menschenwürde verpflichtet“.

Die Organisationen fordern von Adidas und VW, sich in China deutlich zu den Werten der Olympischen Charta zu bekennen. Zusammen mit dem Internationalen Olympischen Komitee müssten sie von der chinesischen Regierung konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Menschenrechtssituation einfordern. Darunter die Freilassung aller wegen Kritik an den Olympischen Spielen in Haft Sitzenden, die Umsetzung der zugesagten landesweiten freien Berichterstattung sowie eine unabhängige Untersuchung der Ereignisse in Tibet und einen politischen Dialog mit dem Dalai Lama.

Die Olympiasponsoren sollen sich außerdem für die Einsetzung eines IOC-Gremiums engagieren, das die Menschenrechtslage in China wie in künftigen Gastgeberländern bewertet. Den olympischen Fackellauf durch Tibet sollen die Unternehmen nicht unterstützen, solange es keine Signale für eine Verbesserung der dortigen Menschenrechtssituation gibt.

Zudem fordern die Nichtregierungsorganisationen von VW und Adidas nachzuweisen, dass sie politische und soziale Menschenrechte bei allen ihren Geschäftstätigkeiten in China achten und ihr wirtschaftliches Engagement zur Verbesserung von Menschenrechten in China beiträgt.

Unterstützende Organisationen:
Asienhaus (Essen) – www.asienhaus.de
Christliche Initiative Romero e.V. – www.ci-romero.de
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre – www.kritischeaktionaere.de
Forum Menschenrechte – www.forum-menschenrechte.de
Human Rights Watch – www.hrw.org/german
International Campaign for Tibet Deutschland – www.savetibet.org/de
Reporter ohne Grenzen – www.reporter-ohne-grenzen.de

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