Lieferkettengesetze: Globale Solidarität statt Sorgfaltspflichten nach Checklisten

Am 7. Oktober 2025 kamen in Berlin Expert*innen, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen aus Pakistan, Bangladesch, Indien, Indonesien, Serbien, Mexiko und Deutschland zusammen, um auf der internationalen Konferenz „Due Diligence and Labour Rights – Quo Vadis?“ über die Zukunft der unternehmerischen Sorgfaltspflichten zu diskutieren. Veranstaltet von FEMNET e. V. gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem CorA-Netzwerk und dem Dachverband der Kritischen Aktionär*innen stand die Frage im Mittelpunkt, wie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die europäische CSDDD tatsächlich zu Verbesserungen für Arbeiter*innen entlang globaler Lieferketten beitragen können.

Zwischen Errungenschaft und Abschwächung

Die Teilnehmenden waren sich einig: Sowohl das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG) als auch die europäische Richtlinie CSDDD bleiben wichtige Fortschritte, für die viele Aktivist*innen und Organisationen jahrelang gekämpft haben. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/lieferkettengesetz/lieferkettengesetze-globale-solidaritaet-statt-sorgfaltspflichten-nach-checklisten/

Fraport-Flughafengelände im brasilianischen Fortaleza: Strafzahlung wegen Rodung atlantischen Regenwalds ohne die erforderlichen gesetzlichen Genehmigungen

FRAPORT antwortete erst im Mai auf der Aktionärsversammlung auf die Frage nach illegaler Rodung auf dem Flughafengelände von Fortaleza in Brasilien: Es „werden Aktivitäten auf dem Flughafengelände nur vorgenommen, wenn alle erforderlichen gesetzlichen Genehmigungen dafür vorliegen.“ Keine vier Monate später wird auf FRAPORT-Gelände in Fortaleza durch eine Drittfirma ohne die erforderlichen gesetzlichen Genehmigungen gerodet.

Fraport in Brasilien (Foto links von Christian Russau) / Auf der Fraport-Hauptversammlung im Mai 2025 stellte Tilman Massa vom Dachverband kritische Fragen.

Im November findet im brasilianischen Belém die 30. Weltklimakonferenz statt – und im nordostbrasilianischen Fortaleza wird geschützter atlantischer Regenwald auf dem FRAPORT-Flughafengelände jenseits der Genehmigung illegal gerodet. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/fraport/fraport-flughafengelaende-in-fortaleza-strafzahlung-wegen-rodung-atlantischen-regenwalds-ohne-die-erforderlichen-gesetzlichen-genehmigungen/

Volkswagen do Brasil und die Frage nach „Gerechtigkeit und Rechtssicherheit“

Wie weiter nach dem Gerichtsurteil in Brasilien wegen sklavenarbeitsähnlicher Zwangsverhältnisse auf der VW-Farm Vale do Rio Cristalino in Amazonien?

Christian Russau, der Brasilien-Experte des Dachverbands, befasst sich seit vielen Jahren mit Menschenrechts-Verletzungen von VW dio Brasil / Dokument links im Bild: 1984_ Die Farm am Amazonas. Hrsg. von der AG Brasilien Dritte Welt Haus e.V. – FDCL-Archiv

Von Christian Russau, Vorstandmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

Berlin/Köln, 30. September 2025 – „Gerechtigkeit und Rechtssicherheit“ – dies bezwecke Volkswagen do Brasil mit der Ankündigung, gegen das am 29. August 2025 in Redenção im brasilianischen Bundesstaat Pará vom Gericht Tribunal Regional do Trabalho da 8ª Região gegen VW do Brasil gefällte Urteil in Berufung zu gehen. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/volkswagen/volkswagen-do-brasil-und-die-frage-nach-gerechtigkeit-und-rechtssicherheit/

Offener Brief an den VW-Konzern: Urteilsspruch in Brasilien muss angenommen werden


Freiburg i.Br./Köln/Berlin, 15.09.2025

An die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Volkswagen AG

Sehr geehrte Damen und Herren von Vorstand und Aufsichtsrat der VW AG,

mit großem Befremden nehmen wir die Medienberichte zur Kenntnis, nach denen Ihr hundertprozentiges Tochterunternehmen, Volkswagen do Brasil Indústria de Veículos Automotores Ltda. die Absicht verkündet hat, gegen das am 29. August 2025 in Redenção im brasilianischen Bundesstaat Pará vom Gericht Tribunal Regional do Trabalho da 8ª Região gegen VW do Brasil gefällte Urteil in Berufung zu gehen.

Das Gericht hat in seinem Urteil des im Dezember 2024 eröffneten Verfahrens (Ação Civil Pública Cível 0001135-97.2024.5.08.0118) Volkswagen do Brasil Indústria de Veículos Automotores Ltda. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/volkswagen/offener-brief-an-den-vw-konzern-urteilsspruch-in-brasilien-muss-angenommen-werden/

Volkswagen zu Millionenstrafe wegen sklavenarbeitsähnlicher Zwangsverhältnisse verurteilt

Volkswagen do Brasil ist zu einer Millionenstrafe wegen sklavenarbeitsähnlicher Zwangsverhältnisse auf der brasilianischen Rinderfarm Vale do Rio Cristalino zwischen 1974 und 1986 verurteilt worden. Der Dachverband der Kritischen Aktionär*innen begrüßt das Urteil.

Titel des Urteilsspruchs vom 29.08.2025

Das in Brasilien zuständige Gericht in Redenção hat am Freitagabend (29. August 2025), Ortszeit) Volkswagen do Brasil erstinstanzlich wegen sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnisse auf seiner Rinderfarm Vale do Rio Cristalino zwischen 1974 und 1986 zu einer Strafzahlung in Höhe von 165 Mio Reais (derzeit ungerechnet 25 Mio Euro) verurteilt. Volkswagen do Brasil muss zudem „öffentlich seine Verantwortung eingestehen“ und „die Arbeiter*innen sowie die ganze Gesellschaft um Entschuldigung bitten“. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/volkswagen/volkswagen-zu-millionenstrafe-wegen-sklavenarbeitsaehnlicher-zwangsverhaeltnisse-verurteilt/

Due Diligence und Arbeitsrechte – Umsetzung, Erwartungen und Perspektiven entlang der Lieferkette

Internationale Konferenz am 7. Oktober 2025 in Berlin von FEMNET, dem CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, dem Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre und der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Die Konferenz bringt Expert*innen, politische Entscheidungsträger*innen, Gewerkschaftsvertreter*innen und Akteure der Zivilgesellschaft aus Deutschland, Europa und dem Globalen Süden zusammen, um den aktuellen Stand und die Zukunft der Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte zu diskutieren. Im Zuge dessen werden wir die Umsetzung und die Auswirkungen des deutschen Lieferkettengesetzes und der EU-Richtlinie zur Sorgfaltspflicht für nachhaltige Unternehmensführung (CSDDD) untersuchen, die entscheidende Rolle der Gewerkschaften bei der Umsetzung beleuchten und Perspektiven zu Herausforderungen und bewährten Verfahren entlang globaler Lieferketten austauschen.

Programm:

09:30–10:00 | Ankommen und Kaffee

10:00–10:10 | Begrüßung & Eröffnung

  • Charlotte Neuhäuser, MdB Die Linke
  • Gisela Burckhardt, FEMNET
  • Nadja Charaby, Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Heike Drillisch, CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung

10:10–10:45 | Keynote

  • Zehra Khan, Home-Based Women Workers Federation (HBWWF), Pakistan

10:45–11:00 | Kaffeepause

11:00–12:30 | Podium 1
CSDDD & das deutsche Lieferkettengesetz – Fortschritte, Fallstricke und politische Forderungen

In dieser Podiumsdiskussion werden der Stand der EU-Richtlinie zur Sorgfaltspflicht für Unternehmen (CSDDD) und des deutschen Lieferkettengesetzes (LkSG) mit Schwerpunkt auf Umsetzung, Auswirkungen und politischen Implikationen untersucht. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/veranstaltung/due-diligence-und-arbeitsrechte-umsetzung-erwartungen-und-perspektiven-entlang-der-lieferkette/

„Rüstungsexporte in völkerrechtswidrige Kriege weltweit“: Rede von Luca Schiewe, Facing Finance

Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender Lopez, sehr geehrter Aufsichtsratsvorsitzender Russwurm, sehr geehrtes Aktionariat,

Mein Name ist Luca Schiewe und ich vertrete heute alle Aktionäre, die ihre Aktien an den Dachverband der Kritischen Aktionäre übertragen haben. Der Dachverband der Kritischen Aktionäre unterstützt den Spin-Off von TKMS. Wir sind der Meinung, dass eine Aufteilung es den Investoren erlaubt, zielgenauer in die Geschäftsbereiche zu investieren, in die sie investieren wollen. Allerdings sehen wir den Plan kritisch, wonach Thyssenkrupp weiterhin eine Mehrheit der Aktien der abgespaltenen TKMS halten soll. Aus unserer Sicht wäre es besser, wenn TKMS eine eigenständige börsengelistete Firma würde und Thyssenkrupp keine Aktienmehrheit mehr an TKMS halten würde. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/thyssenkrupp/ruestungsexporte-in-voelkerrechtswidrige-kriege-weltweit-rede-von-luca-schiewe-facing-finance/

Wir suchen Praktikant*innen!

Derzeit suchen wir Praktikant*innen ab Januar 2026, vor allem für den Zeitraum März bis Juni 2026

Wir bieten Dir die Möglichkeit, konzernkritische Arbeit in einem engagierten Team kennen zu lernen und mitzugestalten. Wir beteiligen uns an Aktionärsversammlungen, unterstützen Kampagnen und  Aktionen unserer Mitgliedsorganisationen und melden uns mit eigenen Kampagnen zu Wort.

Derzeit suchen wir Praktikant*innen ab Januar 2026, vor allem für den Zeitraum März bis Juni 2026!

Das Praktikum findet in der Geschäftsstelle des Dachverbands in Köln statt. Es dauert in der Regel zwischen 1 bis 3 Monate. Da die meisten Aktionärsversammlungen im Frühjahr stattfinden, bietet sich dieser Zeitraum besonders an, um unsere Arbeit kennenzulernen und zu unterstützen. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/praktikum-de/wir-suchen-praktikantinnen/