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Kein doppeltes Spiel der deutschen Autoindustrie mehr

Offener Brief des Dachverbands an Chefs von VW, Daimler und BMW
  • Kritik am Greenwashing der Hersteller und verfehlter Lobbypolitik des VdA
  • Fahrzeugproduktion innerhalb von Kreislaufwirtschaft sicherstellen
  • Ausstiegsdatum für Verbrenner-Pkw benennen

In einem Offenen Brief an die Vorstandsvorsitzenden der Automobil-Konzerne BMW, Daimler und Volkswagen verlangt der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz. „Es muss endlich Schluss sein mit dem doppelten Spiel“, sagt Jens Hilgenberg, Vorstandsmitglied des Dachverbands. „Während sich deutsche Hersteller öffentlich und medienwirksam für mehr Klimaschutz aussprechen, setzt sich der Verband der deutschen Automobilindustrie in Brüssel und Berlin für schwächere Klimaregeln und Scheinlösungen wie plug-in Hybride ein.“

„Angesichts der sich anbahnenden Klimakatastrophe habe ich kein Verständnis dafür, dass der VdA und einige wichtige Mitgliedsunternehmen ambitionierte Klimaschutzziele noch immer eher als vermeintliche Hürde denn als Notwendigkeit oder gar als Chance für die Unternehmen begreifen“, so Hilgenberg. „Statt klar den von einigen Herstellern eingeschlagenen Weg der batterieelektrischen Mobilität zu unterstützen, lobbyiert der VdA weiterhin für einen ´technologieneutralen Ansatz´ und gegen einen Termin für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor.“

„Tatsächlich würde zum Beispiel ein Ausstiegsdatum 2030 beim Verbrenner den Unternehmen Planungssicherheit bieten“, erläutert Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands. „So könnten die Unternehmensvorstände gegenüber den Aktionärinnen und Aktionären auch weitere Investitionen zum Konzernumbau begründen.“

Hilgenberg appelliert eindringlich an die Vorstandsvorsitzenden von BMW, Oliver Zipse, Daimler, Ola Källenius und Volkswagen, Herbert Diess: „Beteiligen Sie sich nicht am Wettlauf um die größte Reichweite beim e-Auto, regeln Sie alle ihre Fahrzeuge bei 140 km/h ab und leiten Sie die Abkehr von immer größeren und schwereren Pkw ein. Definieren Sie Premium neu. Premium muss zukünftig das absolut sparsamste und nachhaltigste Fahrzeug seiner Klasse sein. Ein Fahrzeug, das komplett innerhalb einer Kreislaufwirtschaft produziert wird und wenig Ressourcen und Energie benötigt, bei Bau, Betrieb und Wiederverwertung der eingesetzten Rohstoffe.“

„Spätestens seit dem 6. Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC-Weltklimabericht) vom August 2021 muss auch den Vorstandsvorsitzenden der Autokonzerne klar sein, dass es nicht mehr darum gehen kann, eigene Partikularinteressen durchzusetzen. Alle müssen konsequent zum Wohle der Menschheit handeln“, so Dufner abschließend.

Den heute veröffentlichten Offenen Brief finden Sie hier.

Kontakt:
- Jens Hilgenberg, Vorstandsmitglied Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre,
Tel. 030/27586467, Jens.Hilgenberg@bund.net
- Markus Dufner, Geschäftsführer Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre,
Tel. 0221/599 56 47, Mobil-Tel.: 0173-713 52 37, dachverband@kritischeaktionaere.de

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Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
Pellenzstr. 39 (Hinterhaus) 50823 Köln
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