Newsletter Januar 2022
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Liebe Freundinnen und Freunde,

in letzter Zeit ist die Baubranche als klimarelevante Industrie ins Blickfeld geraten. Acht Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit gehen allein auf die Zementherstellung zurück. In Deutschland ist die HeidelbergCement AG – nach dem Energiekonzern RWE – das börsennotierte Unternehmen mit dem höchsten Kohlendioxid-Ausstoß. Doch der Abbau der Rohstoffe, die für die Zement- und Betonherstellung notwendig ist, birgt auch große Umwelt- und Menschenrechtsprobleme, zum Beispiel in Indonesien. So will Indocement, eine Tochtergesellschaft von HeidelbergCement, am Kendeng-Karstgebirge Kalkstein abbauen. In den vergangenen Jahren haben wir den Protest der Gemeinschaft der um das Kendeng-Gebirge Besorgten unterstützt und der aus der Region kommenden Bäuerin und Aktivistin Gunarti ermöglicht, auf der Hauptversammlung von HeidelbergCement zu sprechen. Am 10. Februar wird Gunarti auf unserer Online-Veranstaltung „Klimakiller Beton“ sprechen und über den Widerstand der indigenen Gruppe der Samin berichten.

Um Klima- und Umweltschutz sowie Menschenrechte geht es auch auf den virtuellen Hauptversammlungen von Thyssenkrupp, Siemens und TUI im Februar. Dazu haben wir Gegenanträge gestellt und werden Fragen einreichen.

Mit solidarischen Grüßen

Markus Dufner
Geschäftsführer

In diesem Newsletter:

  • HeidelbergCement: Online-Diskussionsveranstaltung am 10. Februar
  • Thyssenkrupp: Steigende CO2-Emissionen und Rüstungsexporte – unser Gegenantrag
  • TUI: Abschiebeflüge und verfehltes Klimaziel – unsere Gegenanträge
  • Siemens: Weiterhin Finanzierung fossiler Energien – unser Gegenantrag
  • Siemens Energy: Gaskraftwerk statt Kleinbauern und Fischerei in Brasilien
  • Bayer/BASF: Brasilien – „Paradies der Agrargifte“
  • Deutsche Bahn AG: Die Bahn und das Deutsche Bahn AG und das „Tren Maya“-Projekt
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HeidelbergCement
Einladung zur Online-Veranstaltung am 10. Februar 2022, 19 – 21 Uhr
Auf die Zement- und Betonindustrie entfallen sechs Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. In Deutschland ist die HeidelbergCement AG nach RWE das börsennotierte Unternehmen mit dem höchsten Kohlendioxid-Ausstoß. Mit seinem aktuellen Ziel, erst 2050 klimaneutral werden zu wollen, verfehlt der Konzern allerdings das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens deutlich. Hinzu kommt, dass HeidelbergCement die Missachtung indigener Rechte wie zum Beispiel in Indonesien vorgeworfen wird.
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Referent*innen:

  • Gunarti, Bäuerin und Aktivistin aus Java/Indonesien. Sie gehört zur indigenen Gruppe der Samin, die auch als Sedulur Sikep bekannt ist.
  • Khai Phung, Watch Indonesia!, Projektleiter für Urbane Transformation und Kampagnenbetreuung für den Umweltbereich
  • Sophie Weiss, Fridays for Future Heidelberg, Aktivistin im Bündnis cemend

Anmeldung: Bitte melden Sie sich über den folgenden Link bei der Melanchthon Akademie Köln an: https://www.melanchthon-akademie.de/programm/kursanmeldung/17349-klimakiller-beton/

Thyssenkrupp
Steigende CO2-Emissionen und Rüstungsexporte: Unser Gegenantrag
Gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/2020 stiegen die Treibhausgasemissionen um 2 Mio. Tonnen und lagen im Geschäftsjahr 2020/2021 bei knapp unter 25 Mio. Tonnen (Scope 1 und 2). So bleibt Thyssenkrupp eines der klimaschädlichsten Unternehmen Deutschlands und schafft wenig Vertrauen, die eigenen – ohnehin wenig ambitionierten – Klimaziele bis 2030 (30 Prozent weniger als 2018) erreichen zu können. Der Vorstand hat es unterlassen, klare Richtlinien bei Rüstungsexporten vorzugeben, die sich maßgeblich an der Vermeidung der Unterstützung von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen orientieren. So liefert Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) weiterhin Kriegsschiffe und U-Boote in Krisen- und Konfliktgebiete und trägt dazu bei, diese weiter zu destabilisieren.
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TUI
TUI ist die Nummer eins für Abschiebeflüge: Unsere Gegenanträge
Der Vorstand der TUI AG unterstützt menschenfeindliche Migrationspolitik in Europa, indem Charterflüge von TUI Airways für Deportationen von Geflüchteten benutzt werden und Druck auf Hotels gemacht wird, damit sie Menschen auf der Flucht nicht unterstützen.Die TUI hat das im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie „Better Holidays, Better World“ gesetzte Ziel einer Reduzierung der CO2-Intensität um 10 % bis 2020 im Airline-Bereich verfehlt.
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Siemens
Siemens finanziert neue fossile Energieprojekte: Unser Gegenantrag
Der Vorstand der Siemens AG steigt nicht aus der Finanzierung fossiler Energieprojekte aus und wird damit seiner Verantwortung zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens nicht gerecht. Die Finanzierungsbeiträge, die Siemens Financial Services (SFS) für fossile Energieprojekte im Geschäftsjahr 2021 geleistet hat, entsprechen laufzeitbezogenen Emissionen von 5,5 Mio. Tonnen CO2e – fast das Zehnfache der von Siemens 2021 direkt emittierten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2). Um das Ziel Netto-CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen, dürfen laut Internationaler Energieagentur (IEA) keine weiteren Investitionen in fossile Energieprojekte wie Kohle, Öl oder Gas fließen. Siemens ignoriert dies.
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Siemens Energy
Gaskraftwerk statt Kleinbauern und Fischer: Siemens Energy und der "Superhafen Porto de Açu" im Norden von Rio de Janeiro
Der brasilianische „Superhafen Porto de Açu“ bei Campos dos Goytacazes im Norden des Bundesstaates Rio de Janeiro steht für Verschärfung der Klimakrise, für Umweltverschmutzung mit Ansage, für Land- und Territorialenteignung ohne Entschädigung für die dort kleinbäuerlich-familiäre Land- und Fischwirtschaft betreibenden Kleinbäuerinnen und -bauern und Fischer:innen, für ein Gelände, auf dessen Terrain der klimaschädliche Gaskraftwerkkomplex Gás Natural Açu (GNA) errichtet wird, der im Anteilsbesitz auch des deutschen Konzerns Siemens Energy ist, dessen Finanzierung auch durch Siemens Financial Services und die Exportkreditgarantie durch die bundeseigene KfW-Ipex-Bank erfolgte.
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Bayer/BASF
Brasilien – „Paradies der Agrargifte“
Der politische gesellschaftliche Disput um „Agrargifte“, „Pestizide“ oder „Pflanzenschutzmittel“ spitzt sich zu und ist Ausdruck der hemmungslosen Ausweitung der „Agrotóxicos“ in Brasilien, während die Bolsonaro-Regierung immer neue Agrotóxicos zulässt. In 36 Monaten der Amtszeit von Jair Bolsonaro wurden 1.558 neue Agrargifte zugelassen. Und zwei deutsche Konzerne spielen bei diesem Geschäft ganz vorne mit.
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Tochterfirma der Deutsche Bahn AG und das „Tren Maya“-Projekt
In Mexiko setzen sich Indigene gegen das auf über 1.500 Kilometern fünf Bundesstaaten durchquerende Bahnprojekt „Tren Maya“ zur Wehr, da es indigene Gebiete durchschneidet und Auswirkungen auf diese befürchtet werden und die Indigenen nicht angemessen konsultiert wurden. An dem Projekt ist u.a. die DB Engineering & Consulting GmbH beteiligt. Zusammen mit zwei anderen Unternehmen, den staatlichen spanischen Unternehmen Renfe Operadora und Ingeniería y Economía del Transporte (Ineco), übt dieses Dreier-Konsortium die Rolle des „shadow operator“ des „Tren Maya“ aus.
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