Während der Hauptversammlung am 28. April Protestkundgebung „Blauer Planet statt Toter Planet“ vor der Konzernzentrale in Essen
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RWE-Strategie „Growing Green“ ist Greenwashing

Während der Hauptversammlung am 28. April Protestkundgebung „Blauer Planet statt Toter Planet“ vor der Konzernzentrale in Essen

  • Deutschlands größter Energiekonzern ist nicht Paris-kompatibel
  • Braunkohletagebau stoppen – Lützerath retten
  • RWE-Geschäfte unterstützen Russlands Krieg gegen die Ukraine
  • Verflechtung von RWE-Konzern und Politik beenden

Essen/Düsseldorf/Köln/Lützerath – Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Ecodefense Russland, Ende Gelände goes Lützerath, RWE & Co. Enteignen, ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie, die Initiative RWE-Tribunal und weitere Nichtregierungsorganisationen begleiten die Hauptversammlung der RWE AG am Donnerstag mit Reden, Musik und Straßentheater. „Da RWE sich entschieden hat, eine virtuelle Aktionärsversammlung ohne die physische Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre durchzuführen, werden wir unseren Protest vor die Konzernzentrale in Essen tragen und dort den internationalen ehtecon Dead Planet Award an Vertreter*innen der RWE AG überreichen“, sagte Sibylle Arians von ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie. Die Organisationen forderten den Klimakiller RWE auf, den Braunkohletagebau und die Kohleverstromung sofort einzustellen.

Vladimir Slivyak von Ecodefense Russland, der 2021 mit dem alternativen Nobelpreis „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet worden war, sagte zwei Tage vor der Hauptversammlung: „Dank Unternehmen wie RWE ist Europa stark von russischen Brennstofflieferungen abhängig – Kohle, Gas und Atomkraft. Diese Abhängigkeit versorgt das russische Regime mit den finanziellen Mitteln, die es braucht, um den Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Indem RWE seine Geschäfte mit Russland fortsetzt, unterstützt es den Krieg und die Putin-Diktatur – das muss sofort aufhören.“

Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands, meinte:Die RWE AG nennt ihre Konzernstrategie zwar „Growing Green“ – also „Wachsendes Grün“. Tatsächlich kommen die hohen Gewinne, die RWE verzeichnet, aus der Produktion von und dem Handel mit fossilen Energieträgern. RWE nennt das „konventionelle Stromerzeugung“. Währenddessen sinken die Gewinne aus den Bereichen Wind, Sonne und Biomasse oder rutschen sogar ins Minus. Dementsprechend muss die Konzernstrategie in „Greenwashing“ umbenannt werden.

Sibylle Arians von ethecon sagte: „Im November letzten Jahres hat ethecon den Konzernverantwortlichen den Dead Planet Award zugesprochen, denn ihr Festhalten an fossilen Energierohstoffen trägt wesentlich zu schockierenden Zerstörungen auf unserem Blauen Planeten bei. RWE-Vorstandsvorsitzender Markus Krebber und Aufsichtsratsvorsitzender Werner Brandt tragen zusammen mit Großaktionär und Blackrock-Chef Larry Fink sowie Ex-Ministerpräsident Armin Laschet persönlich Mitverantwortung dafür, dass die Lebenschancen künftiger Generationen massiv bedroht sind.“

Dina Hamid von Ende Gelände kündigte an: „Wenn die Politik und die Gerichte RWE nicht verbieten, weiter Kohle aus dem Boden zu holen, dann tun wir es eben selbst. Denn es kann nur ein Urteil geben: Lützerath muss bleiben. Wir werden Lützerath deshalb mit unseren Körpern verteidigen: mit Blockaden, mit Besetzungen, mit Massenaktionen zivilen Ungehorsams.

Jona Heidner von RWE & Co. Enteignen machte deutlich: „Die Inszenierung von RWE ist lächerlich. Wir sehen tagtäglich, dass die Stromproduktion von RWE nicht weiter hinnehmbar ist. Sie ist undemokratisch, unökologisch und nicht sozial, einzig und allein RWE schlägt daraus Profit. Dies werden wir nicht weiter hinnehmen. Gemeinsam werden wir deshalb RWE & Co. Enteignen!“

Sabina Rothe, aktiv in der Initiative RWE-Tribunal und der 1,5-Grad-Mahnwache Essen, fragte: „Welche konkreten Maßnahmen hat RWE seit der letzten Hauptversammlung umgesetzt, um die 1,5°-Grenze einzuhalten und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen? Gerade vor wenigen Tagen hat uns der IPCC-Bericht die Dramatik der Situation wieder einmal vor Augen geführt. Der UN-Generalsekretär spricht in dem Zusammenhang sogar von ´kriminellem´ Versagen der Staaten beim Klimaschutz.  Die Dramatik der Situation scheint immer noch nicht bei den Verantwortlichen von RWE angekommen zu sein.“

Die Initiative RWE-Tribunal und der Dachverband verlangen eine Entflechtung des RWE-Konzerns. Durch Transparenz-Maßnahmen und Verbote müssten die Strategien der Einflussnahme vor allem auf Politiker*innen aufgedeckt und beendet werden. In einem der Gegenanträge zur RWE-Hauptversammlung lehnt der Dachverband die Wahl des Essener Oberbürgermeisters Thomas Kufen in den Aufsichtsrat der RWE AG ab. Kufen nehme 17 Aufsichts- oder Beiratsmandate in privatrechtlichen Unternehmen und Sparkassen sowie 12 Mandate in Kuratorien und sonstigen Gremien wahr. „Er steht für die Verfilzung der RWE AG mit der NRW-Landespolitik und den kommunalen Anteilseignern“, befand Markus Dufner.

Protestkundgebung „RWE: Blauer Planet statt Toter Planet“ am 28.04.2022, 9:30 Uhr – 13:30 Uhr, vor der RWE-Zentrale, Altenessener Straße/Theodorstraße in Essen mit Preisübergabe an RWE-Verantwortliche

Gegenanträge:
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hat vier Gegenanträge zur Hauptversammlung der RWE AG am 28. April eingereicht: https://www.kritischeaktionaere.de/rwe/konzernstrategie-growing-green-nicht-mehr-als-greenwashing/

Kontakt:
Markus Dufner, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Tel. 0221 / 599 56 47, Mobil: 0173 - 713 52 37, dachverband@kritischeaktionaere.de

Jona Heidner, RWE & Co Enteignen, 01575 - 8128655, presse@rwe-enteignen.de

Dina Hamid, Ende Gelände, presse@ende-gelaende.org

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