Vladimir Slivyak auf der Protestkundgebung zur RWE-Hauptversammlung 2022, Foto: Hubert Perschke Liebe Freundinnen und Freunde,
dies ist keine normale Hauptversammlungssaison. Waren die Jahre 2020 und 2021 mit ihren virtuellen Aktionärsversammlungen aufgrund der Corona-Pandemie außergewöhnlich, so stehen die Unternehmenstreffen in diesem Jahr unter dem Eindruck von Russlands Krieg gegen die Ukraine. Einige deutsche Konzerne haben wegen des Kriegs ihre Geschäfte in Russland eingestellt, andere wie zum Beispiel der Chemie-Riese BASF aber nicht. Sie wollen auch (noch) nicht auf Energie- und Rohstoffimporte aus Putins Reich verzichten, weil sie die wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten, die noch heftiger sein könnten als die der Corona-Krise, so zum Beispiel VW-Chef Herbert Diess.
"Es gibt einige Gründe, warum dieser schreckliche Krieg begonnen hat", sagt der nun in Deutschland lebende russische Umweltaktivist Vladimir Slivyak kürzlich auf einer Pressekonferenz des Dachverbands. "Der wichtigste ist jedoch, dass der russische Präsident Vladimir Putin genug Geld hatte. Dieses Geld kam aus dem Export fossiler Brennstoffe, vor allem in die EU. Dieser Handel geht immer noch weiter. Das Geld, das Putin aus dem Brennstoffhandel erhält, wird in Kugeln, Gewehre und Raketen umgewandelt", so Slivyak. RWE ist einer der wichtigsten Handelspartner Russlands; so hat der deutsche Energiekonzern mit Gazprom einen Vertrag über die Lieferung von fossilem Gas geschlossen. Mit einem Importstopp könnte RWE seinen Beitrag dazu leisten, Putins Geldhahn zuzudrehen. Slivyak, Co-Vorsitzender der in Russland zur ausländischen Agentin erklärten Organisation Ecodefense, wurde 2021 mit dem Right Livelihood Award geehrt. Er verlangt: "Auch wenn es enorme Anstrengungen erfordert – ein vollständiges Embargo auf russische Brennstoffe muss dringend eingeführt und der Übergang zu erneuerbaren Energien drastisch beschleunigt werden." Mit solidarischen Grüßen
Markus Dufner Geschäftsführer |
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In diesem Newsletter: - RWE: Kreative Proteste zur Hauptversammlung
- BASF: Tiefgreifender Wandel dringend nötig
- Mercedes-Benz: Große Limousinen und SUV kein „nachhaltiger Luxus"
- Bayer: Vorstand auf Hauptversammlung abgestraft
- HeidelbergCement: Nach RWE zweitgrößter Klimakiller
- Rheinmetall: EU-Taxonomie zeigt: Rheinmetall ist nicht nachhaltig
- BMW: Große Limousinen und SUV sind Ressourcenfresser
- Volkswagen: Staatliche Hilfen für Gewinnmaximierung und unrealistische Verbrauchswerte
- Lufthansa: Lobbyarbeit gegen effektiven Klimaschutz
- Deutsche Post: Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen, unklare Klimastrategie und Unterstützung der Formel 1
- Commerzbank: Keine effektiven Richtlinien für den Ausstieg aus fossilen Energien und Rüstung
- Münchener Rück: Umweltorganisationen fordern mehr Klimaschutz vom Branchenprimus
- Hannover Rück: Ausschluss von Öl und Gas nicht ambitioniert genug
- Allianz: Doppelter Standard beim Klimaschutz
- Hensoldt: Rüstungsexporte in Krisengebiete sind alles andere als nachhaltig
- E.ON: E.ON hält an Nord Stream 1 und Urenco fest
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RWE: Blauer Planet statt Toter Planet | Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, ethecon, die Initiative RWE-Tribunal, RWE & Co. Enteignen und viele andere Organisationen und Initiativen haben die Hauptversammlung der RWE AG mit Reden, Musik und Straßentheater begleitet. | | |
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RWE-Strategie „Growing Green“ ist Greenwashing | Deutschlands größter Energiekonzern ist nicht Paris-kompatibel, RWE-Geschäfte unterstützen Russlands Krieg gegen die Ukraine: Unsere Pressemitteilung zur RWE-Hauptversammlung | | |
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Bagger müssen sofort vor Lützerath stoppen | Unsere Gegenanträge zur Hauptversammlung der RWE AG | | |
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"RWE muss aufhören, Putins Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren" | Statement von Vladimir Slivyak, Ecodefense Russland, zur Hauptversammlung der RWE AG am 28.04.2022 | | |
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Umweltorganisationen fordern Stopp der fossilen Russlandgeschäfte und einen tiefgreifenden Wandel des Konzerns | Ungeachtet des Krieges in der Ukraine produziert die BASF-Tochter Wintershall Dea weiter einen bedeutenden Teil ihres Erdgases und -öls in Russland. BASF hat in den letzten Jahren die eigene und nationale Abhängigkeit vor allem von russischem Erdgas massiv vorangetrieben und zeigt auch jetzt kein wirkliches Umlenken der Konzernstrategie. Damit trägt BASF Putins Krieg gegen die Ukraine finanziell mit, insbesondere wenn Wintershall Dea die Produktion in Russland nicht sofort einstellt. | | |
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Deals mit Gazprom, Abhängigkeit von fossilem Gas, Defizite beim Klimaschutz und doppelte Standards bei Pestiziden | Unsere Gegenanträge bei BASF | | |
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Große Limousinen und SUV sind kein „nachhaltiger Luxus“ – Konzern nutzt Kurzarbeitergeld als Instrument zur Gewinnsteigerung aus | Mit einer erneuten Erhöhung der Dividenden zeigt die Mercedes-Benz AG auf ihrer Hauptaktionärsversammlung, dass sie hochprofitabel arbeitet – mitten in Zeiten von Lieferschwierigkeiten durch Ersatzteilmangel und der Transformation der Automobilwirtschaft. Dabei konzentriert sich der Konzern vor allem auf die Produktion besonders margenträchtiger Luxusfahrzeuge. Doch statt besonders große, schwere und oft übermotorisierte Fahrzeuge zu bauen, sollte der Konzern in die Entwicklung von kleinen, leichten, ressourcen- und energieeffizienten Fahrzeugen investieren | | |
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Dividende trotz Staatshilfen, Einhaltung von CO2-Flottengrenzwerte nur dank Tesla, große Limousinen und SUV kein „nachhaltiger Luxus“ | Unsere Gegenanträge bei Mercedes-Benz | | |
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Mensch und Umwelt vor Profit: Bayer-Vorstand abgestraft | Zur Bayer-Hauptversammlung und auf Einladung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) demonstrierte ein breites Bündnis von Organisationen in Leverkusen. Es sprachen Professorin Larissa Bombardi aus Brasilien und VertreterInnen des BUND, der Gesellschaft für bedrohte Völker, der Fridays For Future und mehr. | | |
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Bayer in Brasilien: Paradies der Agrargifte und Pestizidhölle der Erde? | Redebeitrag von Christian Russau auf der Kundgebung zur Bayer-Hauptversammlung | | |
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HeidelbergCement nach RWE zweitgrößter Klimakiller: Unsere Gegenanträge | Der Vorstand der HeidelbergCement AG kommt seinen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nicht ausreichend nach. Die HeidelbergCement AG hält immer noch an zahlreichen Projekten mit erheblichen Menschenrechtsrisiken fest. Der Vorstand hat bisher noch keine hinreichenden Maßnahmen ergriffen, dass dabei Menschenrechte vollumfassend geachtet werden. | | |
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EU-Taxonomie zeigt: Rheinmetall ist nicht nachhaltig | Gewinninteressen vor Völkerrecht: Gefechtsübungszentrum sollte an Russland gehen; steigende CO2-Emissionen, weder Daten noch Klimaziele für vor- und nachgelagerte Emissionen: Unser Gegenantrag bei Rheinmetall | | |
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Große Limousinen und SUV sind Ressourcenfresser | Unsere Gegenanträge bei BMW | | |
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Staatliche Hilfen für Gewinnmaximierung und unrealistische Verbrauchswerte | Unsere Gegenanträge bei Volkswagen | | |
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Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen: 20 Prozent mehr CO₂-Emissionen sowie Lobbyarbeit gegen effektiven Klimaschutz | Unser Gegenantrag bei der Deutschen Lufthansa | | |
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Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen, unklare Klimastrategie und Unterstützung der Formel 1 | Unser Gegenantrag bei der Deutschen Post | | |
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Keine effektiven Richtlinien für den Ausstieg aus fossilen Energien und Rüstung: Unsere Gegenanträge | Der Vorstand der Commerzbank AG wird seinem eigenen Bekenntnis zur Einhaltung der UN-Ziele zu Nachhaltiger Entwicklung und Sustainable Finance nicht gerecht. | | |
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Umweltorganisationen fordern mehr Klimaschutz vom Branchenprimus | Expliziter Ausschluss der Versicherung neuer Öl- und Gasprojekte fehlt; Ausschluss von Vertragsrückversicherungen im Bereich Kohle kommt zu spät – Glaubwürdigkeit von fast 50 Jahren Klimaexpertise bei Munich RE gefährdet, wenn weltweit größter Rückversicherer seine Vorbildfunktion nicht ernst nimmt | | |
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Ausschluss von Öl und Gas nicht ambitioniert genug: Unser Gegenantrag | | | |
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Doppelter Standard beim Klimaschutz: Unsere Gegenanträge | | | |
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Rüstungsexporte in Krisengebiete sind alles andere als nachhaltig: Unter Gegenantrag | | | |
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E.ON hält an Nord Stream 1 und Urenco fest: Unser Gegenantrag | | | |
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