Newsletter Mai 2022
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Vladimir Slivyak auf der Protestkundgebung zur RWE-Hauptversammlung 2022, Foto: Hubert Perschke

Liebe Freundinnen und Freunde,

dies ist keine normale Hauptversammlungssaison. Waren die Jahre 2020 und 2021 mit ihren virtuellen Aktionärsversammlungen aufgrund der Corona-Pandemie außergewöhnlich, so stehen die Unternehmenstreffen in diesem Jahr unter dem Eindruck von Russlands Krieg gegen die Ukraine. Einige deutsche Konzerne haben wegen des Kriegs ihre Geschäfte in Russland eingestellt, andere wie zum Beispiel der Chemie-Riese BASF aber nicht. Sie wollen auch (noch) nicht auf Energie- und Rohstoffimporte aus Putins Reich verzichten, weil sie die wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten, die noch heftiger sein könnten als die der Corona-Krise, so zum Beispiel VW-Chef Herbert Diess.

"Es gibt einige Gründe, warum dieser schreckliche Krieg begonnen hat", sagt der nun in Deutschland lebende russische Umweltaktivist Vladimir Slivyak kürzlich auf einer Pressekonferenz des Dachverbands. "Der wichtigste ist jedoch, dass der russische Präsident Vladimir Putin genug Geld hatte. Dieses Geld kam aus dem Export fossiler Brennstoffe, vor allem in die EU. Dieser Handel geht immer noch weiter. Das Geld, das Putin aus dem Brennstoffhandel erhält, wird in Kugeln, Gewehre und Raketen umgewandelt", so Slivyak. RWE ist einer der wichtigsten Handelspartner Russlands; so hat der deutsche Energiekonzern mit Gazprom einen Vertrag über die Lieferung von fossilem Gas geschlossen. Mit einem Importstopp könnte RWE seinen Beitrag dazu leisten, Putins Geldhahn zuzudrehen.

Slivyak, Co-Vorsitzender der in Russland zur ausländischen Agentin erklärten Organisation Ecodefense, wurde 2021 mit dem Right Livelihood Award geehrt. Er verlangt: "Auch wenn es enorme Anstrengungen erfordert – ein vollständiges Embargo auf russische Brennstoffe muss dringend eingeführt und der Übergang zu erneuerbaren Energien drastisch beschleunigt werden."

Mit solidarischen Grüßen

Markus Dufner
Geschäftsführer

In diesem Newsletter:

  • RWE: Kreative Proteste zur Hauptversammlung
  • BASF: Tiefgreifender Wandel dringend nötig
  • Mercedes-Benz: Große Limousinen und SUV kein „nachhaltiger Luxus"
  • Bayer: Vorstand auf Hauptversammlung abgestraft
  • HeidelbergCement: Nach RWE zweitgrößter Klimakiller
  • Rheinmetall: EU-Taxonomie zeigt: Rheinmetall ist nicht nachhaltig
  • BMW: Große Limousinen und SUV sind Ressourcenfresser
  • Volkswagen: Staatliche Hilfen für Gewinnmaximierung und unrealistische Verbrauchswerte
  • Lufthansa: Lobbyarbeit gegen effektiven Klimaschutz
  • Deutsche Post: Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen, unklare Klimastrategie und Unterstützung der Formel 1
  • Commerzbank: Keine effektiven Richtlinien für den Ausstieg aus fossilen Energien und Rüstung
  • Münchener Rück: Umweltorganisationen fordern mehr Klimaschutz vom Branchenprimus
  • Hannover Rück: Ausschluss von Öl und Gas nicht ambitioniert genug
  • Allianz: Doppelter Standard beim Klimaschutz
  • Hensoldt: Rüstungsexporte in Krisengebiete sind alles andere als nachhaltig
  • E.ON: E.ON hält an Nord Stream 1 und Urenco fest
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