Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, dieser Plan verdient seinen Namen nicht: Die Bundesregierung hat die Pläne zur Aktienrente in „Generationenkapital“ umgetauft. Zukünftige Renten sollen auch über Profite aus dem Kapitalmarkt finanziert werden. Doch diese sind alles andere als sicher, gerade weil der kürzlich vorgelegte Gesetzentwurf außer Rendite und globaler Diversifikation keinerlei Vorgaben enthält, wie das „Generationenkapital“ angelegt werden soll. Für uns ist klar: Zukünftige Renten dürfen nicht mit Profiten aus klimaschädlicher Energieproduktion, Zwangsarbeit oder der Missachtung indigener Rechte finanziert werden. Ein „Generationenkapital“, das diesen Namen verdient, muss in seinen Investitionskriterien auch klima- und generationengerecht sein. Davon kann aktuell keine Rede sein: Das benötigte Geld, immerhin 200 Milliarden Euro bis 2035, soll aus neuen Schulden kommen. Die Bundesregierung verspricht ab 2036 zusätzliche 10 Milliarden Euro pro Jahr für das gesetzliche Rentensystem – ohne zu sagen, dass dies eine durchaus riskante Wette auf die weitere Entwicklung der Kapitalmärkte in diesem Jahrhundert ist – erst recht ohne ein vernünftiges, langfristig orientiertes Risikomanagement. Ohne verbindliche klima-, umwelt- und menschenrechtsbezogene Anlagekriterien und entsprechende Wirkungsmessung können wir die Pläne zum Generationenkapital nicht gutheißen. Notdürftig und vage irgendwelche ESG-Kriterien in Aussicht stellen reicht nicht. Einige Vermögensverwaltungen nehmen sich ihrer Sorgfaltspflichten an, jedoch auf freiwilliger Basis. Hier muss der Staat verbindliche Standards setzen, statt diese zu ignorieren. In diesem Newsletter zeigen wir unter anderem, wie wir uns mit unserer Mitgliedsorganisation urgewald dafür einsetzen.
Solidarische Grüße Tilman Massa Co-Geschäftsführer
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