Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, in Brasilien werden weiter Großprojekte auch mit Beteiligung deutscher Konzerne vorangetrieben. In Amazonien geht dies oft einher mit Landraub, Waldrodung und Verschärfung der Landkonflikte zwischen Großkonzernen und traditionellen Gemeinschaften. Dabei fällt mir auf: Immer öfter werden diese Projekte als vermeintlich „grün“ beworben, also im Namen des Klimaschutzes.
Vor allem im brasilianischen Nordosten sprießen Wind- und Solarparks aus dem Boden, die künftig auch zur Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden sollen. Dort werden die Landrechte von traditionellen Gemeinschaften wie Indigenen missachtet. Eine freie, vorherige und informierte Konsultation, wie sie die von Brasilien – und Deutschland – ratifizierte ILO-Konvention Nr. 169 zum Schutz der Rechte indigener Völker vorschreibt, wird nicht umgesetzt.
Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Für die „grüne“ Transformation muss gelten: Klimaschutz und Menschenrechte sind kein Gegensatz, sie bedingen einander. Wir setzen daher auch beim Finanzsektor an, um Greenwashing bei großen Infrastrukturprojekte aufzudecken und zu kritisieren. Oft reagieren Finanzinstitute nur mit Verweis auf vermeintliche „Vertraulichkeit“ solcher Finanzierungen. Wir hingegen sehen Transparenz als ersten Schritt an, damit die Finanzinstitute ihrer Verantwortung gerecht werden.
Nicht nur Industrie-, sondern auch Finanzkonzerne müssen Umwelt- und Sozialstandards achten. Dafür setzen wir uns dank Ihrer Stimmrechtsübertragungen bei immer mehr Hauptversammlungen ein. So haben wir aber auch steigende Kosten: Wir recherchieren, bereiten Redebeiträge vor und stemmen den organisatorischen Aufwand. Darum bitte ich Sie: Wenn möglich, werden Sie unser Fördermitglied oder erhöhen Sie Ihren Beitrag. So können wir weiter gemeinsam für Klimaschutz UND Menschenrechte eintreten. Solidarische Grüße Christian Russau Mitglied des Vorstands
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