Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, wie weit geht die Verantwortung von Konzernen? Seit vielen Jahren sind die Abkürzungen „CR“ und „CSR“ in der Unternehmenswelt gängig: Corporate Responsibility bzw. Corporate Social Responsibilty. In den letzten Jahren ist das Kürzel „ESG“ hinzugekommen: Environment (Umwelt), Social (Soziales), Governance (Unternehmensführung). Seit Anfang 2023 müssen größere Unternehmen aufgrund einer EU-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) die Öffentlichkeit auch darüber informieren, wie nachhaltig sie sind. Und Analysten und Investoren tun gut daran, Konzerne nicht nur nach finanziellen, sondern auch nach Nachhaltigkeitskriterien zu bewerten. Die Thyssenkrupp AG sorgt wieder einmal für negative Schlagzeilen, weil sie Probleme mit CSR und ESG hat: "Der Niedergang. Wie Eigentümer und Vorstand den Stahlriesen zerstören", titelt gerade das Manager Magazin. Noch gibt es die Hoffnung, dass das Essener Traditionsunternehmen mit Hilfe staatlicher Fördermilliarden die Kurve kriegt und von einem der größten CO2-Emittenten Europas zum Hersteller von grünem Stahl wird. Damit würde Thyssenkrupp einen ökologisch und gesellschaftlich immens wichtigen Beitrag leisten. Die Nachfrage ist da, weil auch andere Branchen wie z.B. die Automobilindustrie durch die Verwendung von grünem Stahl etwas für eine bessere CO2-Bilanz tun können. Aber den Eigentümern von Thyssenkrupp fällt nichts anderes ein, als die Stahlsparte an Interessenten zu verscherbeln, die bisher nicht für Klimaschutz bekannt sind. Und Konzernboss López will radikal Arbeitsplätze streichen und einen Standort im Siegerland komplett schließen. Verheerend für die Region und für Deutschland! Bei Vonovia denkt man ähnlich über soziale Verantwortung. Der Immobilienkonzern wächst durch die Einverleibung der Deutsche Wohnen weiter und die Zumutungen für die Mieterinnen und Mieter auch. Fast eine halbe Millionen Wohnungen werden dann in der Hand eines Konzerns sein. „Das Grundrecht auf Wohnen wird zugunsten der Kapitalerträge mit Füßen getreten“, sagt eine Vonovia-Mieterin aus München. Das dürfen wir nicht zulassen! Zusammen mit der Plattform kritischer Immobilien-Aktionär*innen und dem Deutschen Mieterbund NRW haben wir anlässlich der Hauptversammlung vor der Vonovia-Zentrale in Bochum protestiert: "Vonovia wächst - unser Zorn auch!" Und auch Whistleblower können Hinweise liefern, ob sich ihre Arbeitgeber*innen unverantwortlich oder gar kriminell verhalten. „Mit Whistleblowing gegen Umweltkriminalität und Greenwashing?“ heißt unsere Veranstaltung in Kooperation mit dem Whistleblower-Netzwerk und der Melanchthon-Akademie Köln am 12. Februar, zu der wir Sie und Euch herzlich einladen. Solidarische Grüße Markus Dufner Geschäftsführer
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