Sehr geehrte Damen und Herren,

nun ist es so weit: Die Hauptversammlungssaison beginnt. Für viele Unternehmen sind diese Versammlungen ein Schaulaufen – eine Bühne für glänzende Bilanzen und große Worte über Nachhaltigkeit und Verantwortung. Doch hinter diesem schönen Schein verbergen sich oft massive Probleme: Umweltzerstörung, Missachtung von Arbeitsrechten, Beteiligung an klimaschädlichen Projekten oder der Export von hochgiftigen Pestiziden. Was Unternehmen lieber verschweigen würden, bringen wir auf den Tisch – öffentlich, direkt und unüberhörbar.

Der Dachverband der Kritischen Aktionär*innen nimmt mit seinen Mitgliedsorganisationen auch 2025 wieder  an über 50 Hauptversammlungen teil. Wir sprechen dort, wo es zählt: vor Vorstand, Presse und Tausenden Anteilseigner*innen. Wir geben Betroffenen eine Stimme und bringen unbequeme Wahrheiten dorthin, wo sie am meisten Wirkung entfalten.

Diese Form des zivilgesellschaftlichen Engagements ist wirkungsvoll – aber aufwendig. Wir müssen Eintrittskarten organisieren, Reden vorbereiten, Reisen koordinieren, Stimmrechte einsammeln - und die Zeit drängt: Allein im April und Mai sind Kritische Aktionär*innen auf über 30 Hauptversammlungen vertreten. Das ist nicht nur viel Arbeit, sondern kostet auch viel Geld.

Damit wir sichtbar, kraftvoll und wirksam auftreten können, brauchen wir jetzt Ihre Unterstützung. Jeder Beitrag zählt und hilft uns, Unternehmen dort zu konfrontieren, wo sie am verwundbarsten sind – auf ihren eigenen Bühnen. Bitte spenden Sie jetzt.

Unsere Interventionen wirken – das zeigen vergangene Erfolge. Nach der emotionalen Rede des serbischen Minenräumers Branislav Kapetanović auf einer Hauptversammlung der Deutschen Bank beendete das Unternehmen seine Investitionen in Streumunition. Jahrelange Proteste auf den Versammlungen von RWE trugen dazu bei, dass zuvor bedrohte Dörfer erhalten bleiben konnten.

Und wir setzen uns nicht nur auf den Hauptversammlungen ein, sondern auch politisch: für verbindliche Regeln, die Unternehmen zu mehr sozialer und ökologischer Verantwortung verpflichten. Doch viele dieser Gesetze – wie das Lieferkettengesetz – sind derzeit bedroht. Deshalb ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, den Konzernen genau auf die Finger zu schauen und ihnen dort entgegenzutreten, wo sie sich sonst ungestört präsentieren können.

Ein Beispiel: Der Chemiekonzern BASF hängt besonders stark an fossilem Gas – dabei könnte er längst auf zukunftsfähige Technologien wie Recycling und Kreislaufwirtschaft umstellen. Auch für die Beschäftigten am Standort Ludwigshafen, die unter Stellenabbau leiden, wäre das ein wichtiges Signal. Und in Südafrika müssen endlich faire Umwelt- und Arbeitsstandards durchgesetzt werden, statt dass betroffene Gemeinden weiter unter schlechten Bedingungen im Bergbau leiden. Oder Bayer: Noch immer exportieren deutsche Unternehmen Pestizide in Länder des Globalen Südens, die hier längst verboten sind. Der Schutz von Gesundheit, Umwelt und Arbeitsrechten darf nicht an Europas Außengrenzen enden.

Gerade jetzt kommt es auf Menschen wie Sie an. Wir sind ein kleiner, unabhängiger Verein – unsere Mittel sind begrenzt, unsere Gegner mächtig. Auf der Bühne der Hauptversammlungen stehen uns milliardenschwere Konzerne gegenüber, mit PR-Abteilungen, Lobbystrategien und viel Einfluss. Was uns stark macht, sind Fakten, Transparenz und die Stimmen der Betroffenen – damit bringen wir unbequeme Wahrheiten dorthin, wo sie Wirkung zeigen. Doch das schaffen wir nicht allein, sondern nur gemeinsam mit vielen engagierten Menschen. Bitte helfen Sie uns dabei mit Ihrer Spende.

Solidarische Grüße
Hana Obser und Lara Krahlisch

P.S.: Jede Stimmrechtsübertragung zählt, jede Spende wirkt. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Konzerne sich ihrer Verantwortung stellen – und nicht länger die Realität ihrer Geschäfte verschleiern.