Siemens: Fatales Signal gegen das Klima

  • Entscheidung von Siemens, am Adani-Kohleprojekt festzuhalten, gefährdet Klimaziele und zeigt exemplarisch Verwicklungen mit der fossilen Industrie
  • Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordert Investoren auf, auf der kommenden Hauptversammlung dem Siemens-Vorstand die Entlastung zu verweigern

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre kritisiert die Entscheidung von Siemens, an der Zulieferung für ein umstrittenes Kohlebergwerk der Adani Group in Australien festzuhalten, als fatales Signal gegen die weltweiten Klimaschutzbemühungen.

Christian Russau, Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, sagt: „Wenn es Siemens wirklich ernst meinen würde mit Klimaschutz, hätte der Konzern sich gar nicht erst für eine Lieferung der Signaltechnik für Adani beworben. Der Fall zeigt exemplarisch die Verwicklungen des angeblich nachhaltigen Konzerns mit der fossilen Industrie und entblößt das klimaschädliche Geschäftsmodell, an dem auch mit der neuen Siemens Energy festgehalten wird.“

Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, sagt: „Siemens-Chef Joe Kaeser hat selbstzugegeben, dass sein Konzern früher erkennen müsse, wenn er sich an kritischen Projekten beteiligt. Wir fordern Aktionäre und Investoren auf, auf wirksamem Klimaschutz zu bestehen. Ein erster Schritt mit Signalwirkung wäre es, dem Siemens-Vorstand wegen des Festhaltens an der klimaschädlichen Energiegewinnung die Entlastung zu verweigern.“

Auf der Hauptversammlung von Siemens am 5. Februar 2020 wird der Dachverband in einem Gegenantrag fordern, den Vorstand unter anderem wegen des klimaschädlichen Geschäftsmodells nicht zu entlasten. Durch die Ermöglichung der Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern sowie Förderung und Transport von Öl und Gas trägt Siemens dazu bei, dass die gesamte Energiebranche weiter auf klimaschädliche Technologien setzt, anstatt stärker in erneuerbare Energien zu investieren.

Zwar möchte Siemens bis 2030 in Bezug auf die eigenen Betriebe klimaneutral sein, doch fallen 92 Prozent der Treibhausgasemissionen von Siemens in der Lieferkette an. Aktuell sind dies nach Angaben von Siemens 16 Mio. Tonnen, die eigenen Betriebe verursachten „nur“ 1,3 Mio. Tonnen Treibhausgase. Für die Lieferkette fehlen klare Ziele für eine weitere Senkung der Treibhausgasemissionen. Siemens wird hier der eigenen Verantwortung nicht gerecht, einen wirksamen Beitrag zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsagenda 2030 zu leisten.

Pressekontakt
Markus Dufner, Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre, Tel. Tel.: 0221-5995647, Mobil: 0173-7135237, dachverband@kritischeaktionaere.de, www.kritischeaktionaere.de

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