„Aurubis am Scheideweg“: Protest vor der Aurubis-Hauptversammlung am 27.02.2020 in Hamburg
Mängel bei Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in der Lieferkette
Die Aurubis AG unternimmt keine ausreichenden Anstrengungen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in der Lieferkette. Der Konzern wird den Anforderungen an menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, welche die Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) formuliert, nicht gerecht. Dieses Fazit ziehen die Christliche Initiative Romero (CIR) und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.
"Es darf keinen Profit auf Kosten der Gesundheit geben!": Rede von Ulf Georgiew
Meine sehr geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, ein Dividendenertrag darf nicht zu Lasten der Gesundheit von Mitarbeitern, ihren Angehörigen, der Bevölkerung, den künftigen Generationen, gehen. Jede nicht getätigte Investition der Aurubis Bulgaria in die Gesundheitsversorgung am Standort Pirdop erhöht ihre Dividende, sie ist dann aber nicht sozial gerecht. Es darf kein Profit auf Kosten der Gesundheit der Menschen geben!
"Ihre Importe gehen auf Kosten der Gesundheit vieler Menschen": Rede von Christian Wimberger
Aurubis bezieht den Großteil seines Kupferkonzentrats aus Peru, Bulgarien, Chile und Brasilien. Das Unternehmen legt zwar die Herkunftsländer, nicht aber die konkreten Lieferanten offen. Aurubis zieht sich dabei immer wieder auf „Wettbewerbs- und Vertragsgründe“ zurück. Man kann hier aber zumindest vermuten, dass es auch darum geht, Missstände bei den Lieferanten zu verbergen. Aufgrund dieser Intransparenz hat die Öffentlichkeit kaum eine Möglichkeit herauszufinden, ob die Lieferanten von Aurubis die Menschenrechte einhalten oder nicht.
Offener Brief: Geschäftstätigkeiten sollten besetzte Gebiete der Westsahara ausschließen
Wir appellieren an Sie, keine Verträge über zukünftige Wartungsarbeiten des Förderbandes, mit dem die OCP Group Phosphatgestein aus der Bou Craa-Mine bis zur Küste befürdert, abzuschließen. Die Mine und das Förderband befinden sich ausschließlich auf dem Territorium der besetzten Westsahara.Wir appellieren an Sie als deutsches Unternehmen, ihrer unternehmerischen Verantwortung nachzukommen und nicht die völkerrechtswidrige Besetzung von Teilen der Westsahara durch Marokko wirtschaftlich zu unterstützen.
Keine Rüstungsexporte für die Jemen-Militärkoalition
Am 31.03.2020 endet das Rüstungsexportmoratorium gegen Saudi-Arabien. Deswegen fordern 32 deutsche und internationale Organisationen erneut einen umfassenden Rüstungsexportstopp für alle Länder der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen-Krieg. Jetzt, da die Bundesregierung erneut über das Moratorium entscheidet und die Lage im Jemen weiter verheerend ist, wenden sich die Organisationen in einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundessicherheitsrates und appellieren an sie, konsequent zu handeln:„Es braucht ein umfassendes, rechtlich verbindliches und zeitlich nicht befristetes Rüstungsexportverbot für alle Mitglieder der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, solange diese am bewaffneten Konflikt beteiligt sind oder die Gefahr besteht, dass auch deutsche Rüstungsgüter zu Menschen- und Völkerrechtsverletzungen im Jemen beitragen“, heißt es in dem offenen Brief.