Liebe Freundinnen und Freunde,

wir alle sind 2020 vor große Herausforderungen gestellt worden. Für viele waren und sind die Belastungen, die mit der Corona-Pandemie kamen, schwer zu ertragen. Trotz der Einschränkungen konnten wir unsere konzernkritische Arbeit fortsetzen. Dazu habt Ihr durch die Übertragung von Stimmrechten, Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit beigetragen. Herzlichen Dank!

Besonders beeindruckt hat mich in diesem Jahr die Begegnung mit der russischen Umweltaktivistin Alexandra Korolewa, die mit Ecodefense den Bau des Atomkraftwerks Kaliningrad verhinderte und gegen Umweltzerstörung durch Kohleabbau in Sibirien kämpfte. Weil Ecodefense zum „ausländischen Agenten“ erklärt worden war und Alexandra sich in Russland nicht mehr sicher fühlte, flüchtete sie 2019 nach Deutschland und erhielt politisches Asyl. Ich finde es bewundernswert, dass Alexandra keinen Moment zögerte, unseren Protest gegen RWE zu unterstützen.

Sie protestierte am Tagebau Garzweiler für die Rettung der Dörfer und hielt auf unserer Kundgebung vor der RWE-Zentrale in Essen eine begeisternde Rede: „Früher dachten wir, dass in Deutschland alles anders ist, aber mir scheint, das Leben der Menschen im Kuzbass ist dem Leben der Menschen im Rheinland ähnlich, wo für den Abbau von Braunkohle Land und Wälder zerstört, Dörfer vernichtet und Menschen vertrieben werden.“

Auch 2021 dürfen wir Alexandra Korolewa, die Menschen im sibirischen Kuzbass und in den Dörfern am Tagebau Garzweiler nicht allein lassen. Bitte helft uns dabei!
Für 2021 einen kühlen Kopf und ein warmes Herz wünscht

Markus Dufner
Geschäftsführer Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre

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In diesem Newsletter

- RWE: Kampf gegen Kohleabbau im Kuzbass und im Rheinischen Revier
- Lieferkettengesetz: Konzernlobby blockiert weiter
- KWS Saat: Ausstieg aus der Gentechnik - auf zukunftsgerichtete Innovationen setzen
- Hauptversammlungstermine 2021: wieder virtuell

Kampf gegen Kohleabbau im Rheinischen Revier
Barbara Oberherr will ihr Dorf Keyenberg retten. Es liegt am Rand des Tagebaus Garzweiler II im Rheinland. Wie die benachbarten Dörfer Berverath, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Lützerath soll Keyenberg abgebaggert werden ‒ bereits 2023.Barbara ist aktiv in der Solidargemeinschaft „Menschenrecht statt Bergrecht“, die mit juristischen Mitteln gegen die Enteignungen für den Tagebau vorgeht. Wie andere Mitglieder der Solidargemeinschaft arbeitet auch Barbara mit dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zusammen. 2019 sprach sie das erste Mal auf der RWE-Hauptversammlung, 2020 auf der Protestkundgebung vor der RWE-Zentrale in Essen. „Dank der Unterstützung des Dachverbands konnte ich den Konzernvorstand direkt mit unseren Forderungen konfrontieren.“
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Steinkohle aus dem Kuzbass: Repression und Umweltzerstörung stoppen!
Alexandra Korolewa hat sich in Russland jahrzehntelang für Umweltschutz und Menschenrechte engagiert. Mit ihrer Nichtregierungsorganisation Ecodefense verhinderte sie den Bau des Atomkraftwerks Kaliningrad und setzte sich für die indigene Minderheit der Schor*innen im sibirischen Kohleabbaugebiet des Kuzbass ein. „Die Menschen können nicht mehr nutzen, was die Natur ihnen gibt“, sagt Alexandra. „Wasser und Luft sind mit Kohlenstaub verschmutzt, im Winter fällt schwarzer Schnee, landwirtschaftliche Flächen werden durch den Kohleabbau unwiederbringlich zerstört.“
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"Alle Dörfer, alle Wälder bleiben!" - Mahnwache bei RWE Power
Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Rodungsstopp und schnellen Kohleausstieg: Die Tochtergesellschaft der RWE AG betreibt die Braunkohletagebaue Garzweiler, Hambach und Inden. Unsere Forderungen: Sofortiger Rodungsstopp in Lützerath im Planungsgebiet des Tagebaus Garzweiler; Stopp aller Umsiedlungsmaßnahmen; Wahrung der körperlichen und psychischen Unversehrtheit der Dorfbewohner*innen und deren Unterstützer*innen.
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"Keine Power für RWE! Power to the People!"
Rede von Markus Dufner bei der Mahnwache „Alle Dörfer, alle Wälder bleiben!“ vor dem Verwaltungssitz der RWE Power AG in Köln am 26.11.2020
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Lieferkettengesetz: Konzernlobby blockiert weiter

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatten eine Entscheidung für ein Lieferkettengesetz noch vor Weihnachten gefordert. Doch diesen Wunsch ließ Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nun unerfüllt, noch ist die Konzernlobby zu stark: Erneut wurden die Beratungen zu Eckpunkten für das Gesetz auf einen späteren Termin verschoben. Dabei sprechen sich immer mehr Unternehmen für ein Lieferkettengesetz in Deutschland aus, darunter nun auch Daimler. Sie sehen selbst ein, dass nur eine gesetzliche Regelung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten von Unternehmen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle. Wer sich aktiv darum kümmert, dass die eigenen Zulieferer umweltrechtliche und soziale Standards beachten, muss aktuell einkalkulieren, gegenüber der weniger engagierten Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Daher bleiben die Initiativen auf UN- und EU-Ebene so wichtig.

Aus Sicht einer nachhaltig wirkenden Finanzwirtschaft gibt es ebenfalls etliche Argumente für eine solche Regelung. So haben etliche kleinere Banken dieses Statement unterzeichnet, und auch Markus Löning (FDP) hebt Wettbewerbsvorteile für Firmen bei ethischen Risikoanalysen hervor.

Mit der Initiative Lieferkettengesetz, die der Dachverband seit ihrer Gründung Gründung aktiv unterstützt, werden wir nun eine Einigung im Koalitionsausschuss und ein Machtwort von Angela Merkel fordern. Und selbstverständlich werden wir auch im nächsten Jahr genau prüfen, inwieweit die Konzerne ihre bisherigen Versprechen für mehr Engagement in Sachen Menschenrechte und Klimaschutz in die Tat umsetzen.

Pressemitteilung vom 15.12.2020
KWS Saat: Ausstieg aus der Gentechnik - auf zukunftsgerichtete Innovationen setzen

Pressemitteilung vom 15.12.2020
„Neue Gentechnikverfahren und damit entwickelte Pflanzen sind Gentechnik und als solche zu regulieren. Diese wie die KWS als „naturidentisch“ zu bezeichnen verschleiert, dass diese Technologien tief ins Erbgut von lebenden Organismen eingreifen können. Als verantwortungsbewusster Konzern muss sich die KWS deshalb für eine strenge Regulierung der neuen Gentechnikverfahren und eine umfassende Risikoprüfung einsetzen, da die Auswirkungen der Risiken der neuen Gentechnikverfahren für die komplexen Ökosysteme noch kaum erforscht sind“, so Pia Voelker vom Gen-ethischen Netzwerk (GeN).

„Die drängenden Herausforderungen wie Klimaschutz und Klimafolgenanpassung werden auch mit den neuen Gentechniken nicht lösbar sein. Die gewünschten Eigenschaften beruhen nicht auf einzelnen DNA-Abschnitten, die ein oder ausgeschaltet werden können, sondern auf einem komplexen Zusammenspiel vieler Gene, der Umwelt der Pflanzen und weiteren unterschiedlichen Steuerungsmechanismen. KWS beteiligt sich bspw. am Projekt „Crops for the future“ sowie PILTON und versenkt viel Geld in die Gentechnik – anstatt auf konventionelle Züchtungsverfahren zu setzen, die erfolgreicher standort- und klimaanpassungsfähige Pflanzen entwickeln können. Das wäre zukunftsgerichtet und genau das was Bäuerinnen und Bauern jetzt brauchen“, kommentiert Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).

Ein weiteres Projekt der KWS ist ihre „nächste Generation“ herbizidtoleranter Zuckerrüben. Diese sollen gegen drei Wirkstoffe (Glyphosat, Glufosinat und Dicamba) resistent sein. „Die erste Gentechnikgeneration war gegen Glyphosat resistent. Das hat zu Superunkräutern und erheblichen Problemen in der Landwirtschaft und für die Umwelt geführt. Gelernt hat die KWS nichts. Jetzt will sie auf Dicamba setzen, ein hochumstrittenes Pestizid, was sehr weit abdriftet und in den USA zu erheblichen Ernteausfällen und hunderten von Klagen der Farmer geführt hat. Vorausschauendes Handeln auch im Sinne der Aktionäre sieht anders aus – zumal auch in den USA immer mehr auf gentechnikfreien Zucker gesetzt wird“, so Matthias Juhas (GeN).

Hauptversammlungen 2021 - wieder virtuell

Aufgrund der Corona-Pandemie werden 2021 die meisten Hauptversammlungen (HV) rein virtuell stattfinden. Los geht die HV-Saison für uns am 3. Februar mit der Siemens AG. Hier ist der Hauptversammlungskalender 2021.

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Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
Pellenzstr. 39 (Hinterhaus) 50823 Köln
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