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Hugo Boss ist Business wichtiger als Menschenrechte

Kritische Fragen zur Hauptversammlung des Textilunternehmens am 11. Mai

Gemeinsame Pressemitteilung von FEMNET e.V. und Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

Als Aktionärin stellt Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von FEMNET, einer Frauenrechtsorganisation, die sich für die Rechte von Näher*innen in Asien einsetzt, kritische Fragen auf der Hauptversammlug der Hugo Boss AG am 11. Mai. Sie klagt die unklare Haltung von Hugo Boss zur Zwangsarbeit der Uiguren in China an, die in Umerziehungs- und Arbeitslagern eingesperrt sind. Während andere Unternehmen Konsequenzen gezogen haben und keine Baumwolle mehr aus der Region beziehen, verkündete Hugo Boss gegenüber einem US-Sender, keine Baumwolle aus Xinjjang mehr einzukaufen, in China aber beteuerte es auf Weibo, weiter seine Baumwolle abzunehmen. „Ganz offenbar ist Hugo Boss Business wichtiger als Menschenrechte“, erklärt Gisela Burckhardt.

Sie stellte Hugo Boss auch Fragen zu zwei Lieferanten in Bangladesch und einem Lieferanten in Indien. FEMNET hat direkte Kontakte in die Region, wo die NGO Partnerorganisationen, die sich für Frauenrechte in der Textilindustrie einsetzen, unterstützt. Die Auswirkungen von Corona auf die Beschäftigten sind gravierend. In den drei Fabriken werden keine existenzsichernden Löhne gezahlt.
Burckhardt fragt: „
Hat Hugo Boss wegen der Covid-19 Pandemie Aufträge an diese drei Zulieferer storniert oder Preise neu verhandelt? Wurden Arbeiter*innen aus der Fabrik entlassen?“

FEMNET kritisiert: Das Beschwerdesystem in der Fabrik in Indien funktioniert nicht. Erst Anfang Januar wurde in einer anderen Fabrik, Zulieferer von H&M, eine junge Frau von ihrem Aufseher vergewaltigt und anschließend ermordet. Burckhardt wirft Hugo Boss vor, nicht seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen und es zu versäumen, ein effektives Beschwerdesystem bei seinem Lieferanten sicherzustellen, sondern stattdessen sogar die Bündnisinitiative, die das Textilbündnis aufgebaut hat, zu verlassen.

Burckhardt fordert Hugo Boss zudem auf, sich für eine Verlängerung des Gebäude- und Brandschutzabkommens ACCORD in Bangladesch, das demnächst ausläuft, einzusetzen.

Kontakt:

FEMNET e.V.
Aika-Maresa Fischbeck
Referentin Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Kaiser-Friedrich-Straße 11, D-53113 Bonn
Phone: 0176 201 33 719
www.femnet.de

Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
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Phone: 0221/5995647, 0173-7135237
www.kritischeaktionaere.de

 

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