Klimaschutz, soziale Standards in Lieferketten und China Cables: Unsere Fragen an den Vorstand

Fragen zum Thema Klimaschutz:

Die Adidas AG muss viel mehr dafür tun, damit das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden kann. Nur diese Begrenzung würde die Risiken und Folgen des Klimawandels deutlich mindern, die von zukünftigen Generationen und vor allem von den Menschen und Ökosystemen im Globalen Süden er- und getragen werden müssen.
Wenn alle Konzerne bis 2050 eine Klimabilanz wie Adidas hätten, würde sich das Klima um ganze 3,4 Grad Celsius erwärmen. Das zeigt ein Bericht des Beratungsunternehmens Right von Ende 2019: https://www.right-basedonscience.de/

  • Wird der Vorstand Klimaziele und Maßnahmen verfolgen, die dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht werden?
  • Wie stellen Sie in Zukunft sicher, dass Ihre Unternehmensentscheidungen mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar sind?
  • Welches sind die konkret geplanten Treibhausgas-Reduktionen in den nächsten fünf, zehn, 15 und 20 Jahren?
  • Werden auch Ziele für den Scope 3 der indirekten Treibhausgasemissionen festgelegt? Wenn ja, welche genau? Falls nicht, wieso nicht?
  • Sie lassen Ihre Klimaziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) überprüfen. Wann ist mit Ergebnissen zu rechen und was würden sie bei welchen Ergebnissen tun?
  • Unterziehen Sie Projekte und Investments einer Neuüberprüfung bezüglich ihrer Klimarisiken oder planen sie dies zu tun? Wenn ja, wann und in welchem Umfang? Falls nein, warum nicht?

Fragen zum Thema menschenrechtliche Sorgfaltspflicht:

  • Wie stellt der Vorstand sicher, die Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte vollumfänglich zu erfüllen?
  • Innerhalb des Bündnisses für nachhaltige Textilien wurde die Berichtspflicht für 2020 ausgesetzt. Wie ist der aktuelle Status Ihrer Maßnahmen und werden die selbstgesteckten Ziele für nachhaltigere Lieferketten erreicht werden können?

Auf Seite 97 im aktuellen Geschäftsbericht werden die Mängel deutlich, die 2019 bei immerhin 1.191 Audits von Zulieferern festgestellt wurden. Hauptsächlich werden Defizite bei der Einhaltung von ganz grundlegenden Regeln bei Arbeitszeiten, Löhnen und Überstunden, aber auch dem Feuerschutz bemängelt, die eigentlich soziale bzw. arbeitsrechtliche Mindeststandards darstellen.

  • Wie unterstützen Sie Zulieferer dabei, soziale Standards einzuhalten?

In dem Bericht „Uyghurs for sale“ des Australian Strategic Policy Institute (Aspi) wird Adidas als eines von 83 Unternehmen genannt, die direkt oder indirekt vom Einsatz uigurischer Arbeiter:innen durch potenziell missbräuchliche Arbeitsvermittlungsprogramme profitieren: https://www.aspi.org.au/report/uyghurs-sale. So gibt es laut dem Bericht Hinweise darauf, dass uigurische Arbeiter:innen direkt aus einem der „Umerziehungslager“ von Xinjiang in einen Zulieferbetrieb von Adidas transferiert wurden, namentlich Haoyuanpeng Clothing Manufacturing Co. Ltd (HYP), dessen Fabrik in Xinjiang eine große Adidas-Plakatwand an der Fassade hatte. Adidas habe nach eigener Aussage zwar keine direkten vertraglichen Beziehungen zu den in die Arbeitsprogramme involvierten Lieferanten, könne aber auch nicht ausschließen, dass es entsprechende Verbindungen in der weiteren Lieferkette gäbe.

  • Was ist das Ergebnis bzw. der aktuelle Stand der eigenen Prüfungen in dieser Angelegenheit?

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