Kategorie: EnBW AG

„Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um einen sozial gerechten Kohleausstieg in Ihren Bezugsländern zu fördern?“: Rede von Tilman Massa

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,

mein Name ist Tilman Massa, ich spreche für den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Mit den uns übertragenen Stimmrechten fordern wir von EnBW deutliche effektivere Maßnahmen gegen die Klimakrise sowie für den Schutz von Umwelt und Menschenrechten ein.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir werden Sie, den Vorstand, auch dieses Jahr nicht entlasten. Die Klimabilanz ist zu schlecht, der Umstieg auf Erneuerbare geht zu langsam, die menschenrechtlichen Probleme in Ihren Lieferketten sind zu gravierend. Wir haben dies in unseren Gegenanträgen ausführlich begründet, die ich hiermit auch formal stelle.

Klimabilanz:

Herr Schell, das Ziel Kohleausstieg bis 2028 ist gut und wichtig, doch kann es nicht über Ihre Klimabilanz hinwegtäuschen: Im Jahr 2022 lag die Erzeugungskapazität in den Bereichen Wind Onshore, Wind Offshore und Photovoltaik insgesamt bei bescheidenen 2.839 Megawatt. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/welche-massnahmen-ergreifen-sie-um-einen-sozial-gerechten-kohleausstieg-in-ihren-bezugslaendern-zu-foerdern-rede-von-tilman-massa/

Katastrophale Klimabilanz und unzureichende menschenrechtliche Sorgfalt: Unsere Gegenanträge

Zu Tagesordnungspunkt 3: Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern.

Begründung:

Der Vorstand der EnBW kommt weiterhin nicht hinreichend seiner Verantwortung nach, wirksamere Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen und seinen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nachzukommen.

Katastrophale Klimabilanz dank massiver Steigerung der Nutzung fossiler Energieträger

Aus ökologischer- und Klimasicht ist das Geschäftsmodell der EnBW im Jahre 2022, auch kriegsbedingt, auf ganzer Linie gescheitert. Der Wechsel von fossiler auf regenerative Energie wurde viel zu spät begonnen.

Der Einsatz der Steinkohle an der Energieerzeugung hat sich 2021 um 41 % erhöht; ihr CO2 -Fußabdruck in g/kWh hat sich von 478 auf 491 g/kWh gesteigert, d.h. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/katastrophale-klimabilanz-und-unzureichende-menschenrechtliche-sorgfalt-unsere-gegenantraege/

Krisenblindes Lieferketten-Management schuf große Abhängigkeit von Russland

Anlässlich der morgigen Hauptversammlung der EnBW kritisiert urgewald gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre sowie ukrainischen Umweltorganisationen, dass Deutschlands drittgrößter Energieversorger auch zweieinhalb Monate nach Beginn des verheerenden Angriffskrieges gegen die Ukraine weiterhin zu den größten Kunden Russlands gehört. 

Wie stark sich der Karlsruher Konzern von Russland abhängig gemacht hat, zeigen die Zahlen aus dem aktuellen Geschäftsbericht: Mit 3,57 Millionen Tonnen von insgesamt 4,19 Millionen Tonnen stammten 2021 rund 85 Prozent der importierten Steinkohle aus Russland. Geschätzt mindestens 50 Prozent der importierten 495 TWh fossilen Gases stammten ebenfalls von dort. (1)

Diese Abhängigkeit führt dazu, dass die EnBW – trotz systematischer Kriegsverbrechen und tausenden Toten durch die russische Aggression – weiterhin die Gas- und Kohlebezüge aus Russland aufrechterhält. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/krisenblindes-lieferketten-management-schuf-grosse-abhaengigkeit-von-russland/

Wie viel Geld haben Sie seit Jahresbeginn für den Bezug von Kohle und Gas nach Russland überwiesen? Unsere Fragen an den EnBW-Vorstand

  • Die ukrainischen Umwelt-Organisationen EcoAction, Ekoltava und Ecoklub dokumentieren die russischen Umweltverbrechen sowie die Situation der ukrainischen AKWs seit Beginn der Bombardierungen durch die russische Armee. Sie haben zweimal angefragt, ob die EnBW zu einem Gespräch bereit wäre, bei dem die ukrainischen Organisationen darlegen könnten, wie die aktuelle Gefahrenlage vor Ort aussieht und welche konkreten Forderungen sie an Unternehmen haben, die nach wie vor Kohle, Öl und Gas aus Russland beziehen. Wieso ist die EnBW als einer der größten Importeure von russischem Gas und russischer Kohle zu einem solchen Gespräch nicht bereit? Ist es nicht das Mindeste, was man aktuell erwarten könnte, dass die EnBW den Betroffenen zumindest Gehör schenkt?
Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/wie-viel-geld-haben-sie-seit-jahresbeginn-fuer-den-bezug-von-kohle-und-gas-nach-russland-ueberwiesen-unsere-fragen-an-den-enbw-vorstand/

Massiver Anstieg der CO2-Emissionen, kurzsichtige Klimastrategie, keine vorauseilende Entscheidung zur virtuellen Hauptversammlung: Unsere Gegenanträge

Zu Tagesordnungspunkt 3: Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern.

Begründung:

Der Vorstand der EnBW kommt weiterhin nicht hinreichend seiner Verantwortung nach, wirksamere Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen.

Plus 71 Prozent: Massiver Anstieg der direkten Treibhausgasemissionen

Das weiterhin nicht ausreichende Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und die damit einhergehen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hat massive Auswirkungen. Weniger Wind und ein hoher Gaspreis reichen aus, dass EnBW wieder mehr Kohle verfeuert – die klimaschädlichste Art, Strom zu erzeugen. Gegenüber 2020 sind die direkten Treibhausgasemissionen der EnBW in 2021 um 71 Prozent auf 16 Mio. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/massiver-anstieg-der-co2-emissionen-kurzsichtige-klimastrategie-keine-vorauseilende-entscheidung-zur-virtuellen-hauptversammlung-unsere-gegenantraege/

EnBW: Kretschmann muss Haltung beweisen

  • Land als Mehrheitseigner muss 1,5-Grad-Kurs verbindlich einfordern
  • Bei EnBW spielt fossiles Gas weiterhin zentrale Rolle
  • Gravierende Menschenrechtsprobleme in den Lieferketten für Kohle und Gas

Zur heutigen digitalen Hauptversammlung des Energiekonzerns EnBW fordert urgewald ein stärkeres Engagement der Landesregierung von Baden-Württemberg für Klimaschutz und Menschenrechte bei dem Konzern, der sich überwiegend in Landesbesitz befindet. 

Im aktuellen Geschäftsbericht schreibt EnBW mehrfach, der Konzern befinde sich im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Unerwähnt bleibt jedoch, ob sich die EnBW dabei das 1,5-Grad-Ziel auf die Fahnen geschrieben hat oder bewusst vage bleibt. 

Sebastian Rötters, Energie-Campaigner bei urgewald, sagt:
„Nach zehn Jahren lautem Schweigen zu Themen wie Klimaschutz und Menschenrechten bei der EnBW muss die vor einer Neuauflage stehende grün-schwarze Landesregierung unter Winfried Kretschmann endlich Farbe bekennen. Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/enbw-kretschmann-muss-haltung-beweisen/

Klimaschutz, fossile Energien und menschenrechtliche Sorgfalt: Unsere Fragen an den Vorstand der EnBW

  • Klimaabkommen von Paris:

In Ihrem Geschäftsbericht sprechen Sie an mehreren Stellen davon, dass der EnBW-Ansatz zur Klimaneutralität 2035 im Einklang mit den Vorgaben und Zielwerten des Pariser Klimaabkommens stehe, jedoch wird das 1,5-Grad Ziel im Geschäftsbericht nicht erwähnt.

Frage 1 (Klimaabkommen von Paris): Bezieht sich EnBW hier auf das 1,5-Grad-Ziel? Wenn nicht, bitten wir um eine Aufschlüsselung dessen, was hier mit Vorgaben und Zielwerten gemeint ist.

Frage 2 (Klimaneutralität 2035): Plant die EnBW zur Erreichung der Klimaneutralität 2035 auch Carbon Capture-Technologien und Carbon Offsetting mit ein oder werden solche Maßnahmen ausgeschlossen?

  • Klimafreundliche Gase

Die EnBW plant, die Möglichkeiten eines Fuel Switches zu prüfen, um von Kohle über „klimafreundlichere“ Gase auf „klimaneutrale“ Gase umzusteigen, erwähnt dabei aber explizit auch die Nutzung von LNG-Gas.  Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/klimaschutz-fossile-energien-und-menschenrechtliche-sorgfalt-unsere-fragen-an-den-vorstand-der-enbw/

Klimaschutz, Kohleausstieg und menschenrechtliche Sorgfalt in der Steinkohle-Lieferkette: Unsere Fragen an den Vorstand der EnBW

Fragen zum Thema Klimaschutz:

  1. Wird der Vorstand Klimaziele und Maßnahmen verfolgen, die dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht werden?
  2. Nach Berechnungen von Climate Analytics müssen OECD-Staaten und Staaten der ehem. UdSSR bis 2030 aus der Kohle aussteigen, damit die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels möglich bleibt. Wird die EnBW bis spätestens 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen?
  3. Wie bewertet die EnBW in diesem Zusammenhang den geplanten öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen der Bundesregierung und den Braunkohlekraftwerksbetreibern, der einen nicht Paris-kompatiblen Braunkohleausstieg bis Ende 2038 vorsieht?
  4. Für den EnBW-Kraftwerksblock Lippendorf S sieht dieser Vertrag eine Laufzeit bis Ende 2035 vor, die ebenso wenig im Einklang ist mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens.
Weiterlesen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/enbw/klimaschutz-kohleausstieg-und-menschenrechtliche-sorgfalt-in-der-steinkohle-lieferkette-unsere-fragen-an-den-vorstand-der-enbw/