Kategorie: Volkswagen AG

Brasilien: Volkswagen muss sich seiner historischen Verantwortung stellen

Sklaverei während der Diktatur in Brasilien lag im Verantwortungsbereich der Firma

Freiburg/Berlin: Die brasilianische Staatsanwaltschaft für Arbeit und Soziales erhob gestern Anklage gegen VW do Brasil wegen der sklavenähnlichen Zustände zwischen 1974 und 1985 auf der VW-Rinderzuchtfarm Rio Cristalino. Die Farm wurde 1973 auf einer Fläche von 139.000 Hektar für die Viehzucht und Holzgewinnung gegründet. Damals wurden laut der Anklageschrift Hunderte von Arbeiter:innen auf der Farm versklavt und die Staatsanwaltschaft fordert neben einem Schuldeingeständnis auch eine Entschädigung von umgerechnet ca. 26 Millionen Euro. „Auf der Grundlage der gesammelten Beweise ist die Arbeitsstaatsanwaltschaft eindeutig zu dem Schluss gekommen, dass Hunderte von Arbeitern auf der Volkswagen-Plantage versklavt und ihrer Würde beraubt wurden, indem sie verschiedenster physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren“, erläuterte Rafael Garcia, einer der Staatsanwälte am 5.12. Weiterlesen

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„Sie haben die Entwicklung von kleinen, leichten, ressourcen- und energieeffizienten E-Fahrzeugen vernachlässigt“: Rede von Jens Hilgenberg

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat,
meine Damen und Herren,

mein Name ist Jens Hilgenberg und ich spreche für den BUND und den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Wir beantragen heute sowohl dem Vorstand, als auch dem Aufsichtsrat der Volkswagen AG die Entlastung für das Geschäftsjahr 2023 zu verweigern. Der entsprechende Gegenantrag wurde fristgerecht eingereicht und ist auf der Konzernwebsite veröffentlicht.

Zu Beginn möchte ich mein Bedauern aussprechen, dass VW und die Konzerntöchter es vorziehen, ihre Hauptversammlungen virtuell durchzuführen. Aus meiner Sicht widerspricht dies den Sinn und Zweck einer Hauptversammlung, nämlich den öffentlichen und persönlichen Austausch zwischen den Aktionär*innen und dem Vorstand. Weiterlesen

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„Im Sinne der Betroffenen drängt die Zeit, dass Sie Ihre Verantwortung endlich anerkennen“: Rede von Liva Schäfer

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,

Ich heiße Liva Schäfer. Ich spreche heute für den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und nehme Bezug auf unsere Gegenanträge, die ich hiermit formal stelle.

Ich komme heute mit einem Thema, das bereits in den vergangenen Jahren an Sie herangetragen wurde.

Es geht um die Vorwürfe einer sklavenähnlichen Arbeiter*innenausbeutung durch das VW-Tochterunternehmen VW do Brasil am Rande des Amazonasbecken in Brasilien auf der werkseigenen 140.000 Hektar großen Rinderfarm.

Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum von 1974 bis 1986, als VW entschied, in das südamerikanische Fleischgeschäft einzusteigen – auf Einladung der brasilianischen Militärdiktatur, die Steuererleichterungen anbot. Weiterlesen

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Tempo bei Transformation erhöhen; gesetzliche CO2-Vorgaben auch zukünftig einhalten

  • Kleine E-Autos statt Lobbyarbeit gegen Klimaschutz
  • VW-Vorgehen gegen Zwangsarbeitsrisiken in China zu lasch
  • Ausbau von Porsche-Teststrecke bedroht Wald in Italien

Anlässlich der morgigen Hauptversammlung der Volkswagen AG fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre konsequentes Handeln vom niedersächsischen Auto-Konzern ein. Übereinstimmend kritisieren beide Organisationen die verfehlte Modellpolitik des Volkswagenkonzerns mit weiterhin zu großen Verbrennern und nach wie vor fehlenden kleinen, ressourceneffizienten E-Fahrzeugen. Das zögerliche Vorgehen gegen Zwangsarbeit in China oder die geplante Naturzerstörung durch die Konzerntochter Porsche in Italien zeigen die Defizite beim Schutz von Umwelt und Menschenrechten auf.   

Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim BUND und Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre: „Deutschlands größter Automobilhersteller setzt auf kurzfristige Gewinne, statt die Transformation des Konzerns konsequent voranzutreiben. Weiterlesen

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Volkswagen in China: Weiter unzureichende Konsequenzen aus Zwangsarbeitsrisiken

Protest vor der Hauptversammlung der Volkswagen AG in Berlin am 10. Mai 2023

Gegenanträge des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
zur Hauptversammlung der Volkswagen AG am 29. Mai 2024

Gegenantrag zu TOP 2: Beschlussfassung über die Gewinnverwendung der Volkswagen Aktiengesellschaft

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand über die Gewinnverwendung zu widersprechen.

Begründung:
Statt vom Bilanzgewinn der Volkswagen Aktiengesellschaft aus dem Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 4.525.522.523,61 Euro jeweils einen Teilbetrag von
a) 2.655.808.362,00 Euro zur Zahlung einer Dividende von 9,00 Euro je dividendenberechtigter Stammaktie und
b) 1.868.221.331,70 Euro zur Zahlung einer Dividende von 9,06 Euro je dividendenberechtigter Vorzugsaktie
auszuschütten, sollten vielmehr 80 % der Dividende in die ökologische Transformation des Konzerns, in umweltverträgliche Alternativen in den Lieferketten, klimaverträglichere Produkte, zwangsarbeitsfreie Produkte und die Qualifizierung der Arbeitnehmenden investiert werden.  Weiterlesen

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Fragen an Volkswagen bezüglich der Veröffentlichung der Auditergebnisse

Update vom 19.01.2024: Die Antworten von Volkswagen sind hier nun auch unter den jeweiligen Fragen veröffentlicht.


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die unterzeichnenden Organisationen, haben die Veröffentlichung der Ergebnisse der ESG Auditierung des Volkswagen-SAIC-Werk durch die Löning Human Rights & Responsible Business GmbH zur Kenntnis genommen. In unserem Brief vom 11.07.2023 haben wir umfangreich unsere Zweifel an der Glaubwürdigkeit eines Audits in der uigurischen Region dargelegt.

Nach der Veröffentlichung der Prüfungsergebnisse distanzierten sich die Mitarbeiter*innen von Löning in einer Erklärung auf LinkedIn von dem Audit und behaupteten, dass „kein anderes Teammitglied von Löning an diesem Projekt beteiligt war, es unterstützt oder gefördert hat“. Weiterlesen

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Zwangsarbeitsrisiken bei Volkswagen: Audit ignoriert repressiven Kontext in China

  • Glaubwürdiges und unabhängiges Audit in der uigurischen Region nicht möglich
  • Audit scheint repressiven politischen Kontext nicht zu beachten
  • Volkswagen muss effektive und präventive Maßnahmen gegen Zwangsarbeitsrisiken in der gesamten Lieferkette ergreifen

Jüngst veröffentlichte die Volkswagen AG die Ergebnisse ihres lang erwarteten Audits des VW-SAIC-Werks in Ürümchi, der Hauptstadt der uigurischen Region Xinjiang / Ostturkestan. Das Audit sollte die Beratungsfirma des ehemaligen Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Markus Löning (Loening- Human Rights & Responsible Business GmbH) durchführen, die eine Anwaltskanzlei in Shenzhen damit beauftragte. Nach monatelanger Ankündigung und Anmeldung gab es Gesprächen mit Beschäftigten. Löning zufolge förderten diese Gespräche in der Fabrik keine Hinweise oder Belege für Zwangsarbeit zutage. Weiterlesen

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Keine Profite aus uigurischer Zwangsarbeit!

Wir machen Druck ‒ nicht nur auf Volkswagen: Autokonzerne müssen Konsequenzen aus Zwangsarbeitsrisiken in Lieferketten ziehen

Unser Protest mit dem Weltkongress der Uiguren und der Gesellschaft für bedrohte Völker vor der VW-Hauptversammlung am 10. Mai in Berlin: Aktivisten haben sich als VW-Chef Oliver Blume und chinesischer Staatschef Xi Jinping verkleidet.

Für Volkswagen wird die steigende Abhängigkeit vom China-Geschäft immer problematischer: Neben den geopolitischen Risiken haben wir auf der Hauptversammlung erneut auf die katastrophale Menschenrechtslage in der uigurischen Region hingewiesen. In Umerziehungslagern werden Millionen von Uigur*innen und Angehörige anderer Turkvölker missbraucht und gefoltert. Immer häufiger werden neben diesen Lagern Fabriken errichtet, in denen Inhaftierte Zwangsarbeit verrichten müssen. Weiterlesen

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