Daimler Truck muss seine Performance steigern

Abgasmanipulation beim japanischen Kooperationspartner Hino / Instransparenz beim Geschäft mit Militärfahrzeugen

Rüstungsmesse IDEX 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Raketenfirma startet Rakete von der Rückseite eines Mercedes Benz-Trucks in Australien (Foto: www.khaleejtimes.com)

Pressemitteilung zur Daimler Truck Hauptversammlung am 21.06.2023

Bei der Auswahl der Kooperationspartner, bei der Erreichung der Klimaschutzziele und auch im Hinblick auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette muss der Vorstand von Daimler Truck seine Performance noch steigern. Der Dachverband hat zur heutigen virtuellen Hauptversammlung Gegenanträge eingereicht.

Prüfung der Kooperationspartner und Einhaltung des Lieferkettengesetzes
Die Daimler Truck Holding AG Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corporation („MFTBC“), Hino Motors Ltd. („Hino“) und die Toyota Motor Corporation („Toyota“) haben am 30. Mai 2023 eine Absichtserklärung (MoU) über eine schnellere Entwicklung fortschrittlicher Technologien sowie einen Zusammenschluss von FUSO und Hino unterzeichnet. „Wie im vergangenen Jahr bekannt wurde, hat eine Untersuchung des japanischen Verkehrsministeriums festgestellt, dass einer der Kooperationspartner, die Toyota-Tochtergesellschaft Hino Motors, bei den Emissionswerten von mehr als 70.000 kleinerer Lastwagen manipuliert hat“, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Hino hat die Auslieferung der Fahrzeuge daraufhin eingestellt. Der damalige Toyota-Präsident Akio Toyoda kritisierte, dass Hino durch das fortgesetzte Fehlverhalten das Vertrauen seiner Kunden und Anteilseigner zerstört habe. Vor diesem Hintergrund muss sich Daimler-Truck-Chef Martin Daum fragen lassen, welche Vorkehrungsmaßnahmen er trifft, um eine Neuauflage von Abgasmanipulationen zu verhindern.“

„Bei Produktionsstandorten und Joint Ventures wie mit dem chinesischen Konzern Beijing Foton Daimler Automotive (BFDA) muss der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck darauf achten, dass die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette eingehalten werden“, fordert Dufner.

Intransparenz in Hinblick auf das Geschäft mit Militärfahrzeugen

„Daimler Truck ist Mitglied im Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), der Interessensvertretung der deutschen Rüstungsindustrie“, sagt Charlotte Kehne von Ohne Rüstung Leben, einer Mitgliedsorganisation des Dachverbands. „Auf der Rüstungsmesse IDEX 2023 in Abu Dhabi zeigte Mercedes-Benz Special Trucks, eine Sparte von Daimler Truck, ´maßgeschneiderte Nutzfahrzeuge für anspruchsvolle Einsätze auch unter extremen Bedingungen´. Kehne bemängelt, dass man trotzdem Begriffe wie ´militärisch´ oder ´Rüstung´ im Daimler Truck-Geschäftsbericht vergeblich suche. „Daimler Truck führt die seit 2020 bei der Daimler AG vorherrschende Intransparenz in Hinblick auf das Geschäft mit Militärfahrzeugen fort und machte auf der letzten Hauptversammlung keine Angaben zu den einzelnen Empfängern von Militärfahrzeugen.“

Kontakt: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Tel. 0221/5995647, dachverband@kritischeaktionaere.de

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