Dachverband erinnerte an ermordete Menschenrechtlerin Berta Cáceres
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hat auf seiner Jahrestagung am Samstag in Köln den konzernkritischen Henry-Mathews-Preis an die HondurasDelegation und das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit München verliehen.
„Beide Organisationen haben in den letzten Jahren intensiv zu der Beteiligung von Siemens und Voith Hydro an dem umstrittenen Staudammprojekt Agua Zarca in Honduras recherchiert, informiert und auf den Hauptversammlungen von Siemens dazu gesprochen“, sagte Vorstandsmitglied Christian Russau. Die Umweltaktivistin Berta Cáceres war 2016 in Honduras aufgrund ihres Protestes gegen das Projekt von Auftragsmördern umgebracht worden. Der Prozess gegen die Hintermänner dauert an.
Die UN-Nachhaltigkeitsziele und deutsche Konzerne im Praxis-Check
In ihren Nachhaltigkeitsberichten brüsten sich die deutschen Konzerne mit ihren Beiträgen zu den 17 Zielen der UN-Nachhaltigkeitsagenda, den Sustainable Development Goals (SDGs). Auf unserer Jahrestagung 2018 haben wir den Praxis-Check anhand der Debatten um menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Rüstungsexporte und den Klimaschutz durch den Kohleausstieg gemacht.
Bei der Jahrestagung ging es auch um das Thema Energiewende, Kohleausstieg und Klimawandel. Das Video „Hambi bleibt! Widerstand gegen die Braunkohleindustrie“ (auf Youtube) zeigt einige Aktionen zur Rettung des Hambacher Walds, an denen sich der Dachverband im September beteiligte: Kundgebung vor der NRW-Staatskanzlei und vor dem Bauministerium in Düsseldorf (13.09.), Mahnwache am Hambacher Wald (15.09.), Demonstration von Kerpen-Buir zum Hambacher Wald (16.09.).
Als weiteren Schwerpunkt haben wir die Rüstungsexporte Rheinmetall und Heckler & Koch in Krisen- und Konfliktregionen thematisiert.
Hier sind alle Dokumente zum Download und Links:
- Download der Präsentation
- Firmenvideo von BASF zu den SDGs
- Beitrag in der ARD zum Platinabbau und BASF
- Video zu den Protesten bei der Lonmin-Hauptversammlung 2018
Verleihung Henry Mathews Preis 2018
Preisträgerinnen:
SDG 16: Nachhaltige Friedenspolitik und die Rüstungskonzerne
- Charlotte Kehne (Ohne Rüstung leben) berichtete über die zuvor stattgefundenen Hauptversammlung von Heckler & Koch
- Niklas Hoves (ethecon) stellte die Rheinmetall AG als „würdige“ Preisträgerin des Black Planet Awards vor
SDG 13: Bekämpfung des Klimawandels und die Energiekonzerne
María Fernanda Herrera Palomo (Bürgerinitiative Importkohlegesprächen Dortmund) berichtete über Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen bei Steinkohleimporten aus Kolumbien
Der Kölner Kinderarzt Christian Döring (Pumona) klärte über die Gesundheitsgefahren der Braunkohle-Industrie auf. Er weiß aus seiner Praxis um die Risiken, die vom nur 25 Kilometer entfernten Rheinischen Braunkohlerevier ausgehen. „RWE nimmt keine Rücksicht auf die Gesundheit der Menschen in der Region und der eigenen Beschäftigten. Durch den Braunkohletagebau und die Kohlekraftwerke kommt es zu gefährlichen Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen. RWE nimmt Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Schädigung von Föten und vorzeitige Todesfälle in Kauf.“
Markus Dufner (Dachverband) stellte die aktuellen Proteste gegen RWE und die Rodung des Hambacher Walds in die Geschichte des Widerstands gegen Umweltzerstörung und Zwangsumsiedlungen im Rheinischen Braunkohlerevier. Das Video „Hambi bleibt! Widerstand gegen die Kohleindustrie“ (auf Youtube) zeigt Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen, an denen sich der Dachverband der Kritischen Aktionäre beteiligte.