Henry Mathews Preis für Alle Dörfer bleiben / Bundestagswahl: Forderung nach Rechtssicherheit für die bedrohten Dörfer und Klimaschutz vor Profitinteressen
Der konzernkritische Henry Mathews Preis geht in diesem Jahr an Alle Dörfer bleiben (ADb). Ende 2018 schlossen sich Menschen aus drei Regionen in Deutschland, die durch Tagebaue und Zwangsumsiedlung direkt betroffen waren und noch immer sind, zu dem Bündnis zusammen. Gemeinsam wollen Aktive aus der Klimagerechtigkeitsbewegung und solidarische Bürger*innen im Rheinland, dem Leipziger Land und der Lausitz verhindern, dass weitere Dörfer dem Braunkohleabbau zum Opfer fallen. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre verleiht den Preis seit 2007, um den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen rücksichtslose Konzernmacht zu stärken. Die diesjährige Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung des Dachverbands am 25. September in Köln statt.
Franziska Knauer ist in dem inzwischen geretteten Dorf Pödelwitz bei Leipzig aufgewachsen. „Ich kenne schon immer das Gefühl, einen Tagebau in der direkten Umgebung zu haben“, sagt die junge Frau aus dem Mitteldeutschen Revier. „Als der Braunkohlebagger in Sichtweite kam und unser Haus abgebaggert werden sollte, bin ich bei Alle Dörfer bleiben aktiv geworden.“
Alexandra Brüne ist durch die Proteste am Hambacher Wald zu Alle Dörfer bleiben gekommen. „Seit meiner Kindheit bin ich mit dem Tagebau konfrontiert gewesen“, erinnert sich die junge Frau. „Mein Vater war schon Ende der 80er Jahre aktiv im Widerstand. Für mich ist es klar, für die Dörfer zu kämpfen: einmal aus Klimaschutzgründen und zum anderen dafür, dass Menschen so leben können, wie sie es sich wünschen. Mein Dorf Holzweiler ist schon gerettet. Nun will ich, dass auch Lützerath, Keyenberg, Kuckum, Berverath und Ober- und Unterwestrich erhalten bleiben.“
„Ich bewundere den kreativen und entschlossenen Kampf von Alle Dörfer bleiben“, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Die Menschen aus Ost und West, die in der Initiative zusammenarbeiten, verbinden lokale Anliegen mit den Fragen der globalen Klimagerechtigkeit. Wir müssen alles dafür tun, dass rücksichtslose Konzerne wie die RWE AG gestoppt werden – durch facettenreichen gewaltfreien Widerstand und durch juristische Mittel. Ich hoffe, dass das Ergebnis der Bundestagswahl widerspiegeln wird, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Klimaschutz vor Profitinteressen stellt, und dass es bald Rechtssicherheit für den Erhalt der bedrohten Dörfer geben wird.“
Virtuelle Jahrestagung des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
am Samstag, den 25.09.2021, 12 – 17 Uhr
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24B, 50678 Köln
Programm:
Gesetze zu Kohleausstieg und Lieferketten – und nun? Zivilgesellschaftliche Impulse für effektiven Schutz von Klima und Menschenrechten
https://www.kritischeaktionaere.de/jahrestagung-2021/gesetze-zu-kohleausstieg-und-lieferketten-und-nun/
Teilnahme:
Aufgrund der Corona-Schutzverordnung kann nur eine begrenzte Zahl von Menschen an der Jahrestagung vor Ort teilnehmen. Falls Sie online teilnehmen möchten, dann schicken Sie uns bitte eine Email an dachverband@kritischeaktionaere.de (Betreff: Jahrestagung 2021). Wir schicken Ihnen dann den Link für den Online-Zugang.
Kontakt
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Markus Dufner,
Tel. 0221/5995647, Mobil-Tel. 0173 – 713 52 37, dachverband@kritischeaktionaere.de