Kritischer Aktionär bei Daimler und Heckler & Koch
Der Tübinger Rechtsanwalt Holger Rothbauer erhält den Aachener Friedenspreis für sein jahrzehntelanges Engagement gegen illegale Waffenexporte deutscher Rüstungskonzerne und für eine rechtliche Neuaufstellung der deutschen Rüstungsexportkontrolle. Rothbauer klagte erfolgreich gegen illegale Geschäfte der Waffenhersteller Heckler & Koch und Sig Sauer.
Das Mitglied von Ohne Rüstung Leben nahm über viele Jahre mit den Kritischen Aktionär*innen Daimler (KAD) an den Hauptversammlungen des Daimler AG teil. In seinem Gegenantrag zur Daimler-Hauptversammlung 2017 vermerkte Rothbauer: „In den vergangenen Hauptversammlungen seit dem Jahr 1988 der damaligen Daimler-Benz AG, dann der DaimlerChrysler AG und nun der Daimler AG konnten die Kritischen AktionärInnen Daimler … mit der immer größer gewordenen Unterstützung bis hin zur überwältigenden Mehrheit der anwesenden AktionärInnen erreichen, dass die Daimler AG vom einst größten deutschen Rüstungsunternehmen zu einem wieder weltweit führenden ZIVILEN Mobilitätskonzern konvertiert ist. Nach den Verkäufen der EADS- und Tognum-Anteile sowie weiterer militärischer Unternehmensanteile ist Daimler FAST rüstungsfrei.“
Nach einer Strafanzeige des Kritischen Aktionärs Jürgen Grässlin und seinem Anwalt Holger Rothbauer im Jahr 2010 verhandelte zunächst das Landgericht Stuttgart zwischen 2018 und 2019 den Fall illegaler Waffenexporte von Heckler & Koch. Das Gericht war zu dem Schluss gekommen, dass die Genehmigung für den Export von mehr als 4.200 Sturmgewehren nach Mexiko mit bewusst falschen Endverbleibserklärungen erschlichen worden war.
Der Friedenspreis wird am Antikriegstag, dem 1. September 2022, verliehen.
Mehr dazu auf den Webseiten des Aachner Friedenspreises und von Ohne Rüstung Leben.