„Eine bis heute andauernde, vorsätzliche Zerstörung von Natur, Dörfern und Klima; Gesundheitsschädigungen und eine Erosion der Demokratie“ – so lautet das Fazit der Jury auf der ersten Tagung des RWE-Tribunals. Es fand vom 18. bis 20. Juni in Lützerath statt – nur wenige hundert Meter entfernt vom „Tatort“ Braunkohletagebau Garzweiler.
Der Lützerather Landwirt Eckhardt Heukamp klagt gegen das Land NRW, um seine Zwangsenteignung durch RWE abzuwenden. „Ich werde auf alle Fälle bis zum Schluss auf meinem Hof bleiben“, so Heukamp als Zeuge auf dem RWE-Tribunal. „Der RWE-Konzern versucht seit Jahren, mit allen Mitteln gegen mich vorzugehen. Aber ich hoffe, dass meine Klage durchkommt. Ich bin sehr froh, dass mir durch das RWE-Tribunal der Rücken gestärkt wird. Es ist passend, dass das Tribunal praktisch am Tatort tagt – nur wenige hundert Meter von der Tagebaukante entfernt.“
Eine der Zeug*innen auf dem RWE-Tribunal war Aurelia Kirschbaum aus Grevenbroich-Gustorf. Die ehemalige Krankenschwester berichtet auf dem RWE-Tribunal über die Folgen der Kohleverstromung für die Bevölkerung im Rheinischen Revier: „Extrem hohe Feinstaubbelastung, massive Lungenschäden, Krebs – auch wegen billigen Filtern bei RWE.“
Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Kölner Kinderarzt Christian Döring mit den Wirkungen von Feinstaub auf die menschlichen Organismus. Er wurde auf dem Tribunal als Sachverständiger gehört. „Aktuelle Filter wirken grob, verstärken sogar Feinstaub-Emissionen aus Kohlekraftwerken“, so Döring. „Die Feinstäube wirken wie Gift-Taxis, gerade bei Braunkohle. In Deutschland sterben pro Jahr ca. 200 000 Menschen vorzeitig wegen Feinstaub.“
Eine weitere Sachverständige beim Tribunal war die Expertin der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tjan Zaotschnaja. Sie gab Auskunft über die humanitären Folgen und Umweltauswirkungen des Steinkohleabbaus im südsibirischen Kuzbass. „RWE ist wichtiger Importeur und somit mitverantwortlich für die Zerstörung der Umwelt im Land der Schoren, schwerste Gesundheitsschäden und Vertreibung der indigenen Bevölkerung bis hin zur Flucht ins Exil.“
Das RWE-Tribunal-T-Shirt aus Bio-Baumwolle (siehe Foto oben – Produktangaben: Fair Wear Foundation, GOTS-zertifiziert, vegan) kann beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre bestellt werden. Die dafür zu entrichtende Spende von 15 Euro oder mehr fließt der RWE-Tribunal-Gruppe zu.
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