Workshop: Zivilgesellschaftliche Forderungen und Fragen an den RWE-Vorstand richten
Montag, 9. August 2021, 14.30-16.30 Uhr
im Open Space des Klimacamps im Rheinland, Lützerath
Trotz aller Werbesprüche einer „neuen RWE“ und den ersten Abschaltungen von Kraftwerksblöcken: Beim Tagebau Garzweiler II baggert RWE ungehindert weiter. Auch wenn selbst die Internationale Energieagentur nun einsieht, dass für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens die Kohleverstromung in Deutschland spätestens 2030 beendet sein sollte, darf RWE dort bis 2038 weiterbaggern. Dazu hat RWE zumindest noch politische Rückendeckung durch die Bundesregierung und Landesregierung NRW. Doch das gerade überarbeitete Klimaschutzgesetz der Bundesregierung könnte den bisherigen von RWE bevorzugten Kohleausstiegspfad erneut in Frage stellen.
Durch die Entschädigungszahlungen des Kohleausstiegsgesetz bleibt das alte Geschäftsmodell von RWE selbst bei steigenden CO2-Preisen für den Konzern attraktiv, mit fatalen Folgen: Durch die derzeitige Tagebauplanung sind die Dörfer bei Garzweiler weiter bedroht. Dabei hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aufgezeigt: Weder aus energiewirtschaftlicher noch aus energiepolitischer Sicht besteht dazu eine Notwendigkeit. Mehr noch: Ein Kohleausstiegspfad im Einklang mit dem deutschen 1,5°-Budget erfordert auch den Erhalt von Lützerath – das Dorf, dass RWE als nächstes zerstören möchte.
Beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre versuchen wir, die Perspektiven und Stimmen der von Zwangsumsiedlung betroffenen Personen als auch der Klimagerechtigkeitsbewegung auf den Aktionärsversammlungen von RWE sicht- und hörbar werden zu lassen. Dazu gehört auch die Unterstützung der Menschen, die in Lützerath leben.
In diesem Workshop möchten wir kurz in die dazu nötigen Grundlagen des Aktienrechts einführen und einen Rückblick auf unsere Themen und Fragen bei der diesjährigen, virtuellen Aktionärsversammlung von RWE geben. Anschließend möchten wir mit Blick in Richtung Zukunft richten und folgende Fragen diskutieren:
- Wie kann man mit und ohne Aktien die Aktionärsversammlung für Themen der Klimagerechtigkeit nutzen?
- Welche Fragen wurden wie auf der Aktionärsversammlung 2021 beantwortet?
- Was machen sinnvolle Statements, Redebeiträge und Fragen aus?
- Was können wir nächstes Jahr anders und besser machen – vor allem dann, wenn wieder eine Präsenzveranstaltung in der Essener Gruga-Halle geben sollte?
Montag, 9. August 2021, 14.30-16.30 Uhr
im Open Space des Klimacamps im Rheinland, Lützerath