Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

im vergangenen halben Jahr erreichte der Protest von Fridays for Future auch die Hauptversammlungen vieler deutscher Konzerne. Engagiert, kompetent und glaubwürdig machten die jungen Menschen den Vorständen, Aktionärinnen und Aktionären klar, dass diese ihren Profit auf Kosten zukünftiger Generationen erwirtschaften.

Wie an Fridays for Future übertrug der Dachverband das Rede- und Stimmrecht auch an Bürgerinitiativen wie Alle Dörfer bleiben, die sich dem Braunkohletagebau entgegenstellen. Beide Gruppen haben wir zu unserer öffentlichen Jahrestagung im September eingeladen, um über den Ausstieg aus der Kohle und den Einstieg in die globale Nachhaltigkeit der Konzerne zu diskutieren. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie daran teilnehmen würden.

Schon in wenigen Tagen findet die Hauptversammlung von Heckler & Koch statt. Dessen illegale Waffenexporte wurden dank der jahrelangen Aufklärungsarbeit von Kritischen Aktionär*innen publik. In diesem Jahr wurde die Firma zu einer Strafe von fast vier Millionen Euro verurteilt.   

Solidarische Grüße
Markus Dufner
Geschäftsführer

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In diesem Newsletter

- Einladung zu unserer unsere Jahrestagung
- Hauptversammlungen: Heckler & Koch, Deutsche Wohnen, HHLA
- Solidarität mit Ecodefense und Nachruf auf Lúcio Bellentani

Unsere Jahrestagung 2019

Ausstieg aus der Kohle – Einstieg in globale Nachhaltigkeit der Konzerne?

Samstag, 21. September 2019, 10.30-17 Uhr
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24B, 50678 Köln

Mit den vorgelegten Empfehlungen der Kohlekommission werden die Herausforderungen des Klimaschutzes konkret. Der Kohleausstieg wird die Energiekonzerne betreffen, aber auch andere Großkonzerne müssen noch viel tun, um klimaneutral werden zu können.

Darüber hinaus erhöht sich der zivilgesellschaftliche und politische Druck auf die Konzerne, ihren Sorgfaltspflichten zur Achtung der Menschenrechte in ihren Lieferketten gerecht zu werden. Auf unserer Tagung laden wir dazu ein, mit unseren Referent*innen die menschenrechtliche und klimapolitische Unternehmensverantwortung zu diskutieren und weiterzudenken.

Dazu haben wir Vertreter*innen der Klimaschutzbewegung, z.B. von Fridays for Future oder der Initiative Alle Dörfer bleiben eingeladen, die auch auf Hauptversammlungen dieses Jahr gesprochen haben.

Zum Programm

Anmeldung per E-Mail

Wir geben der Zivilgesellschaft bei Konzernen eine Stimme

Ob globale Bewegungen wie Fridays for Future oder lokale Bürgerinitiativen wie Alle Dörfer bleiben im Rheinland: Wir geben zivilgesellschaftlichen Initiativen, die sich konsequent für Menschenrechte und Umweltschutz einsetzen und dabei gegen das Profitinteresse der Konzerne ankämpfen müssen, eine Stimme auf den Hauptversammlungen. Das Interesse dazu wird immer größer. Dieses Jahr wird unser Netzwerk auf über 40 Hauptversammlungen aktiv gewesen sein – ein neuer Rekord!

Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung. Nur mit Ihren Stimmrechtsübertragungen und Spenden können wir die berechtigen Anliegen und Kritik Gehör verschaffen, die sonst unerhört verhallen würden – nicht nur bei den Vorständen, sondern auch in Fernsehen, Tageszeitungen und den sozialen Medien. Dazu bauen wir unser Netzwerk stetig aus, recherchieren für unsere Gegenanträge und Redebeiträge. Dabei entstehen Personal- und Reisekosten. Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir uns weiterhin unabhängig für Menschenrechte und Klimaschutz einsetzen können.

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Heckler & Koch

Heckler & Koch: Hauptversammlung am 12. Juli

Krisengeschüttelter Waffenhersteller kommt nicht zur Ruhe

Ob Verurteilung wegen illegaler Rüstungsexporte, Pleiterisiko oder unbezahlte Arbeitszeit: Bei Heckler & Koch folgt ein Desaster auf das nächste. Jürgen Grässlin und die Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch werden auf der Hauptversammlung den Vorstand mit Fragen zu allen Problemen um detaillierte Rechenschaft bitten. Vor der Hauptversammlung am Freitag, den 12. Juli 2019 in Rottweil werden die Kritischen Aktionär*innen auch eine gewaltfreie Aktion durchführen.

Gegenantrag von Jürgen Grässlin

Solidarität mit Ecodefense
45 Organisationen stellen sich hinter russische NGO Ecodefense
Eine Woche nachdem die Geschäftsführerin der russischen NGO Ecodefense in Deutschland politisches Asyl beantragt hat, erklären sich 45 NGOs weltweit solidarisch mit der Umweltorganisation, darunter urgewald, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Greenpeace,…

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Russische Umweltaktivistin beantragt politisches Asyl in Deutschland
Gefängnisstrafe drohtAnti-Atominitiativen, NGOs und Umweltverbände solidarisieren sich Nach einer Welle von massenhaften Festnahmen von Regierungsgegnern in Russland, ist nun auch Ecodefense, eine der ältesten Umweltorganisationen unter massiven Druck der russischen…

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Deutsche Wohnen
"Grundrecht auf Wohnen wird mit Füßen getreten"
Foto: attac Zivilgesellschaftliches Bündnis protestiert vor der Hauptversammlung der Deutsche Wohnen SE Attac: Gewinne des Konzerns gehen auf Kosten von Mieter*innen, die kaum bezahlbaren Wohnraum in Großstädten mehr finden Zur…
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HHLA
HHLA fantasiert von Drohnen und Hyperloop
Werden bald Schwerlastdrohnen Container transportieren? Noch handelt es sich um eine Visualisierung. (Fotomontage NDR) Förderkreis "Rettet die Elbe" bei der heutigen Hauptversammlung der Hamburger Hafen und Logistik AG: Vorschläge für…

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"Beenden Sie den Transport von Kohle durch Ihre Tochterunternehmen!": Rede von Arnaud Boehmann, Fridays for Future
Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Arnaud Boehmann und ich komme von Fridays for Future Hamburg. Ich danke den Kritischen Aktionärinnen und Aktionären für ihre Einladung. Wie Sie…

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"Täglich drei Container mit Rüstungsgütern – auch für den Jemen-Krieg": Rede von Johanna Zimmermann
Hallo, mein Name ist Johanna Zimmermann und ich bin Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Unsere Hochschule hat sich 2015 eine Selbstverpflichtung in die Grundordnung geschrieben:…

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"Hyperloop würde schwere Eingriffe in die Umwelt erfordern": Rede von Klaus Baumgardt
Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Klaus Baumgardt. Ich vertrete Aktionäre, die über den Dachverband Kritische Aktionäre organisiert hier anwesend sind. Ich selbst bin aktives Mitglied des Förderkreises…

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Nachruf

Ex-Volkswagen-Mitarbeiter Lúcio Bellentani verstorben

Bellentani war Hauptbelastungszeuge im Fall "Kollaboration von VW do Brasil mit der brasilianischen Militärdiktatur"

Er beschrieb die einzelnen Täter, die Verräter und die Denunzianten, die Mitläufer und die Mittäter. Und er nannte den Namen dessen, den er für den Hauptverantwortlichen dabei sah: die aus Deutschland stammende Firma Volkswagen. Die hat sich bis heute nie bei ihm entschuldigt. Am 19. Juni 2019 ist Lúcio Bellentani, der Hauptbelastungszeuge der Causa „Kollaboration von Volkswagen do Brasil mit der brasilianischen Militärdiktatur“, in São Paulo verstorben.

Mitarbeiter von Volkswagen wurden in den „bleiernen Jahren“ Brasiliens, in denen die Repression der Militärdiktatur am brutalsten war, von Agenten des Militärregimes am Arbeitsplatz verhaftet, geschlagen und verprügelt. Dies geschah laut Betroffenenaussagen unter Aufsicht und Mitwirkung von VW-Sicherheitspersonal. Vom Betriebsgelände wurden die Betroffenen direkt ins Folterzentrum DOPS gebracht, wo sie oft mehrwöchige Folter erleiden mussten.

Aus Brasilien wird verlautet, dass es unter Einbeziehung der Staatsanwaltschaft derzeit aussergerichtliche Gespräche zwischen Volkswagen do Brasil und den betroffenen Arbeitern über Entschuldigung und Entschädigung gebe. Lúcio Bellentani hat eine Entschuldigung seitens Volkswagen nicht mehr erleben dürfen.

Zum Nachruf von Christian Russau

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Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
Pellenzstr. 39 (Hinterhaus) 50823 Köln
CC BY 2.0
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