Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
als „grotesk“, also lächerlich übertrieben, empfand Joe Kaeser die erneut laute Kritik am Adani-Vertrag auf der Siemens-Hauptversammlung letzten Mittwoch. Selbst Banken und andere Aktionärsvereinigungen beklagten „Reputationsschaden“ und „Kommunikationsdesaster“, wollten dann aber schnell wieder zum „eigentlichen Geschäft“ übergehen. Doch es ist genau dieses Geschäft, das im Zentrum unserer Kritik stand. Denn das vermeintliche „Geschäftsmodell Aktivismus“ (O-Ton Kaeser) hat das Thema Adani als Spitze des Eisbergs dargestellt, wie Siemens weiterhin die Energieerzeugung aus Kohle, Öl und Gas ermöglicht. Die 17 Jahre alte Schülerin Varsha Yajman als Vertreterin des australischen Fridays-For-Future-Pendants „School Strike for Climate“ brachte es auf den Punkt: „Sie könnten morgen klimaneutral werden, aber wenn Sie anderen Unternehmen dabei helfen, die Kohlenstoffemissionen massiv zu erhöhen, wird es keinen Unterschied machen.“ Nicht die Kritik an Siemens ist grotesk, sondern die Meinung, Siemens hätte schon ausreichend auf die Klimakrise reagiert. Solidarische Grüße
Tilman Massa
Referent
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre | 
