Finanzierung fossiler Energie- und Rüstungskonzerne: Unsere Fragen an den Vorstand der Commerzbank

Fragen zum Klimaschutz und Finanzierung des fossilen Energiesektors

  • Wie passt es zusammen, dass die Commerzbank sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, dennoch Unternehmen wie Glencore, RWE und BP finanziert, die keinen Ausstiegsplan aus fossilen Energieträgern haben, wie es für das 1,5 °C Ziel des Abkommens notwendig wäre? 
  • Laut aktuellem Geschäftsbericht strebt die Commerzbank an, die CO2-Emissionen ihres Kreditportfolios zu reduzieren. Wie soll dies geschehen und beinhaltet dies konkrete Richtlinien für Unternehmen aus dem fossilen Sektor (Kohle, Öl und Gas)?  
  • Die Commerzbank hat sich mehreren Klima-Initiativen, unter anderem der Science Based Targets Initiative (SBTI), verpflichtet. Was sind die konkreten Folgen für das Kreditgeschäft für fossile Projekte und Unternehmen? 
  • Die aktuelle Kohlerichtlinie der Commerzbank bedarf dringend einer Nachbesserung. Trotz Kohlerichtlinie hat die Commerzbank in den letzten zwei Jahren Kredite in rund 4,2 Mio. Höhe an Kohleunternehmen vergeben. Im letzten Jahr haben die französische Crédit Mutuel und UniCredit aus Italien mit klaren Richtlinien vorgemacht, wie ein Paris-kompatibler Kohleausstieg auszusehen hat. Wann zieht die Commerzbank nach? 
  • Auch die Sektoren Öl und Gas müssen für das Erreichen der Pariser Klimaziele zurückgefahren werden. Mehr noch: Die bisher erschlossenen Reserven für Öl und Gas sind bereits ausreichend, um unser verbleibendes CO2-Budget zu überschreiten. Für Europa lässt sich außerdem nachweisen, dass keine neue Infrastruktur für Gas gebraucht wird. Plant die Commerzbank Richtlinien einzuführen, die solche Öl- und Gasunternehmen ausschließen, welche neue Öl- und Gasquellen erschließen und neue Infrastruktur planen? 

Fragen zur Rüstungsfinanzierung und Rüstungsrichtlinie

  • Plant die Commerzbank eine Überarbeitung der Rüstungsrichtlinie, um auch Unternehmen auszuschließen, die in völkerrechtswidrige Kriegshandlungen, wie aktuell zum Beispiel im Jemen, verstrickt sind? Wenn ja, was ist genau geplant? Wenn nein, warum nicht?
  • Inwiefern halten Sie es für weiterhin vertretbar, Kredite an Rüstungsunternehmen (Umsatzanteil größer als 50 Prozent) zu vergeben, die an völkerrechtswidrigen Handlungen beteiligt sind?
  • Ab welchem Umsatzanteil sortieren Sie ggf. Rüstungsunternehmen bzw. Mischkonzerne aus, wenn bekannt ist, dass sie Rüstungsgeschäfte in Spannungsgebieten oder mit autokratischen Regierungen machen?
  • Inwiefern stellen Sie sicher, dass die Commerzbank nicht den Kauf von Unternehmensaktien empfiehlt, die ihre Rüstungsgüter an Staaten liefern, die in völkerrechtswidrige Kriegshandlungen involviert sind?
  • Wie viele Aktien halten Sie von den Unternehmen wie Rheinmetall, BAE Systems und Hensoldt, die weiterhin die Jemen-Kriegspartei Saudi-Arabien beliefern?

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