Jürgen Grässlin fasst die Aktionen und Medienresonanz zur diesjährigen Hauptversammlung von Heckler & Koch zusammen
Bereits am Vortag der Hauptversammlung (HV) konnten wir Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch (KA H&K) einen immensen Erfolg verbuchen: In den HVs 2017 und 2018 hatten wir beantragt, Medienvertreter*innen zuzulassen, was damals von der H&K-Geschäftsführung strikt abgelehnt worden war. Deshalb hatten wir mehreren Journalist*innen mit unseren Aktien Eintritt verschafft. Am frühen Abend des 11.07.2019 erreichte uns die Nachricht, dass diesmal – endlich – Journalist*innen zugelassen sein würden, was wir sofort bundesweit publik machten.
Diese dritte Beteiligung Kritischer Aktionärinnen an der Hauptversammlung (HV) der Heckler & Koch AG erbrachte mit rund 30 aktiven Teilnehmer*innen außerhalb der Versammlung und mit rund 20 aktiven Aktionär*innen in der Versammlung – darunter 15 Fragesteller*innen unsererseits – eine erneute Steigerung der Anzahl redeberechtigter kritischer Aktionär*innen (nach 2017 mit sieben und 2018 mit 13 Teilnehmer*innen der KA H&K in der Versammlung). Insgesamt stellten Aktionär*innen in der ersten Runde 125 Fragen – 120 davon stammten von uns, zudem die weiteren Fragen bzw. Nachfragen in den Fragerunden 2 und 3.
Die Fragen wurden unsererseits in nummerierter Reihenfolge gestellt und zumeist von Vorstand und Aufsichtsrat – wie gewünscht – in der entsprechenden Nummerierung beantwortet. In Runde 1 nicht beantwortete Fragen wurden in den kommenden Fragerunden von uns erneut eingebracht und letztlich auch beantwortet – allerdings nicht immer in der gewünschten Ausführlichkeit und Klarheit. Bei der Beantwortung einiger Fragen wurde auf „Geheimhaltungspflichten“ oder „laufende Rechtsverfahren“ verwiesen und die Antwort verweigert.
Printmedien berichteten bundesweit mit guter bis sehr guter Wahrnehmung der H&K-Hauptversammlung und der Aktivitäten der Kritischen Aktionärinnen (siehe u.a. dpa, Der Freitag, Handelsblatt, Schwarzwälder Bote, Welt, junge welt u.v.a.m.). Auch Fernsehen und Radio waren vor Ort, siehe hierzu: SWR Fernsehen 12.07.2019, TV-Bericht in SWR aktuell 21:45 Uhr [siehe ab 9.40 min.] Auch SWR Radio und der Deutschlandfunk waren vor Ort und berichten.
Unsere Informationen wurden über twitter verbreitet von Ruth Rohde für das RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.), Michael Schulze von Glaßer für die DFG-VK, Alexander Lurz für Greenpeace und Andrew Feinstein auf internationaler Ebene – ein Dank an alle Unterstützerinnen!
Mein Gegenantrag zur Nichtentlastung des Heckler & Koch-Vorstands für die Kritischen Aktionärinnen Heckler & Koch wurde bereits vor der Hauptversammlung auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Unser Gegenantrag findet sich in mehreren Sprachen (Englisch, Spanisch etc.) auf der Website des GLOBAL NET – STOP THE ARMS TRADE.
Kurzresümee:
Den Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch ist es mit ihrer Schweigestunde vor der Hauptversammlung gelungen, visuell auf die zahlreichen Opfer des hemmungslosen und teilweise widerrechtlichen Exports von Sturmgewehren nach Mexiko und auch weltweit aufmerksam zu machen.
In der Hauptversammlung gelang es den KA H&K mit den vielfachen Wortbeiträgen und weit mehr als 120 Fragen in mehreren Fragerunden, das Heckler & Koch-Desaster in seiner gesamten Breite aufzuzeigen (siehe hierzu auch meinen Gegenantrag zur Nichtentlastung des Vorstands) – was in zahlreichen Medienberichten positiv Widerhall gefunden hat. Die Antworten der H&K-Geschäftsführung waren in ihrem Informationsgehalt unterschiedlich, teilweise jedoch aufschlussreich. Die Berichterstattung in den Medien gab dementsprechend nicht einzig die einseitig positive Darstellung von Vorstand und Aufsichtsrat zu den Bilanzzahlen 2019 (nicht 2018!) wieder, sondern auch unseren stark konträren Kenntnisstand in vielerlei Hinsicht.
Herzlichst
Jürgen Grässlin, Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch,Aktion Aufschrei –Stoppt den Waffenhandel!, DFG-VK und RIB e.V. mit dem GLOBAL NET –STOP THE ARMS TRADE