Offener Brief an den Vorstand von Heckler & Koch

Der bekannteste deutsche Kleinwaffenhersteller „Heckler & Koch“ machte in der Vergangenheit häufig Schlagzeilen – etwa durch die illegalen Exporte von G 36-Sturmgewehren nach Mexiko. Mit einem Offenen Brief haben wir jetzt unsere Kritik und konkrete Forderungen an den Vorstand des Waffenherstellers gesendet.

Der Offene Brief bezieht sich unter anderem auf die sogenannte „Grüne-Länder-Strategie“. Demnach wollte das Unternehmen ab 2016 nur noch an demokratische und nicht-korrupte Staaten in EU und NATO bzw. gleichgestellte Staaten liefern. Doch der Kleinwaffenhersteller baute Hintertüren in die Beschränkung ein und weicht die ohnehin unzureichende Strategie auf.

Dazu heißt es im Offenen Brief an Dr. Jens Bodo Koch, den Vorstandsvorsitzenden der Heckler & Koch AG unter anderem:

Wenn die ‚Grüne-Länder-Strategie‘ langfristig mehr sein soll als Imagepflege, dürfen Sie diese nicht länger aufweichen. Als Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch fordern wir Sie daher auf, die Exportbeschränkungen stattdessen konsequent umzusetzen und auszuweiten!

Werden Sie Ihrer unternehmerischen Verantwortung gerecht, anstatt sich hinter Genehmigungen der Bundesregierung zu verstecken! Machen Sie Ihre eigenen Kriterien und Risikoanalysen transparent,
um Ihre Exportentscheidungen öffentlich nachvollziehbar zu machen!

Die Möglichkeit von Heckler & Koch-Lieferungen an kriegführende Staaten, in bewaffnete Konflikte, in Länder, in denen die Menschenrechte verletzt werden oder Endverbleibsverstöße bekannt sind, muss sich ab sofort ausnahmslos verbieten. Dieser Mindestmaßstab muss auch für Altverträge gelten und unabhängig davon, ob es sich um EU-, NATO- oder Drittstaaten handelt!

Der Offene Brief wurde koordiniert von Ohne Rüstung Leben und unterzeichnet von Charlotte Kehne (Ohne Rüstung Leben, „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!)“, Jürgen Grässlin (RüstungsInformationsBüro, „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“), Tilman Massa (Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre) und Ralf Willinger (terre des hommes Deutschland).

Der Offene Brief im Wortlaut (PDF)

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