Rede von Christian Russau

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Christian Russau, ich bin Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre aus Köln.

Ich rede heute über Ihre mangelnde Sorgfaltspflicht in Bezug auf Umwelt – und was das mit Menschenrechten zu tun hat. Ich bin genötigt, dies hier anzusprechen, denn Ihre Umweltbilanz ist – gelinde gesagt – schockierend.

Dies reicht von der Salzlaugenverpressung im Untergrund, also in den Boden verpresstes Salzwasser, das aufsteigt, was das Grundwasser, das als Trinkwasser von den Menschen benötigt wird, bedroht – wir reden hier über eine historische Gesamtmenge der bisher verpressten Abwässer von mutmaßlich mehr als eine Milliarde Kubikmeter.

Das geht weiter über ein 3D-Grundwassermodell Kali 60, das weder Hand noch Fuß hat, das geht über die Verklappung von Produktionsabfällen in Werra und Weser, in Fliede und Fulda und andere Flüsse, das geht über Soleschlacke aus dem Kaliberg, über Regenauswaschungen der Halden, über Schwermetalle in der Rückstandshalde Hattorf, über den Umgang in der Altlastenentsorgung im Werk Werra, über Einlagerung von Kaliabwässern in der Grube Springen, über die die Umwelt belastenden Salzabfallhalden, das geht hin zu dem mutmaßlichen Verschweigen von Entsorgungsalternativen und reicht bis hin zu äußerst zweifelhaftenpolitischen Bewilligungen zur Verklappung und Verpressung.

Ihr Umwelt-Sündenregister ist lang, unsere Ansicht nach: zu lang. Deswegen müssen wir vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmen.

Sauberes Trinkwasser ist Grundrecht, ist Menschenrecht – und es kann nicht sein, dass Sie sich aus reinem Gewinnstreben darüber hinwegsetzen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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