Autokonzerne müssen ihr Rohstoffproblem lösen

Für die Elektrifizierung von Fahrzeugen werden Rohstoffe benötigt, die im Globalen Süden unter menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen abgebaut werden. Soll der Umstieg auf Elektromobilität tatsächlich nachhaltig werden, muss die Autoindustrie dringend Lösungen finden.

Lithium aus Chile

Atacama-Salzwüste im Norden von Chile. Foto: Simon Steinberger/pixabay

Fast alle aktuellen Batterien setzen auf Lithium. Für eine Tonne Lithiumsalz werden bis zu zwei Millionen Liter Wasser benötigt. In Chile, zweitgrößter Produzent der Welt, wird das Wasser unter der Atacama-Wüste an die Oberfläche gepumpt. Nun sind Flussläufe ausgetrocknet, die meist indigene Bevölkerung hat lebenswichtige Wasserzugänge verloren.

In Mine arbeitende Kinder in der DR Kongo. Foto: Julien Harneis CC BY-SA 2.0

Kobalt aus dem Kongo

Kobalt wird in großen Mengen bei der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge
benötigt. Der Abbau, vorwiegend in der Demokratischen Republik Kongo, ist alles andere als nachhaltig: Kleinschürfer*innen arbeiten vielerorts ohne Arbeitsschutz und werden häufig Opfer einstürzender Minen. Menschenrechtsorganisationen berichten seit Jahren von Kinderarbeit im Umfeld von Minen.

Platin aus Südafrika

Informelle Siedlungen vor der Marikana-Mine. Foto: Kevin Sutherland/Brot für die Welt

Platin wird für Brennstoffzellen, aber auch weiter für Katalysatoren benötigt.
Wir fordern mit unseren Partnern aus Südafrika, dass BASF auf lebenswürdige
Bedingungen für die Bergleute besteht. Trotz Überprüfungen und Dialog: Die
Arbeiter und ihre Familien in Marikana leben weiter unter katastrophalen Bedingungen. Damit werden wir nun auch die Autokonzerne stärker konfrontieren.

Wir brauchen ein Lieferkettengesetz!

Fast ein Drittel der Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen im globalen Wirtschaftsgeschehen betreffen den Rohstoffsektor, so viel wie in keinem anderen Bereich der Wirtschaft – dies belegen Zahlen des UN-Menschenrechtsrats.

Mit den bisherigen Maßnahmen werden die Autokonzerne ihrer Verantwortung nicht gerecht. Die freiwilligen Kontrollen der Zulieferer sind intransparent, uneinheitlich und vor allem uneffektiv. Daher fordern wir mit der Initiative Lieferkettengesetz, dass Verstöße deutscher Unternehmen gegen Menschenrechte und Umweltstandards rechtliche Konsequenzen haben müssen. Zusammen mit der Initiative werden wir dieses Thema auf den Aktionärsversammlungen ansprechen und von den Vorständen signifikante Verbesserungen einfordern.

Hier Petition unterzeichnen!


Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/lieferkettengesetz/autokonzerne-muessen-ihr-rohstoffproblem-loesen/