Wie hat sich die Arbeit des Dachverbands in mehr als drei Jahrzehnten ausgewirkt? Markus Dufner beschreibt in der CRIC-Publikation „Nachhaltige Finanzen“ den „Einsatz für Nachhaltigkeit bei börsennotierten Unternehmen“.
In seinem Artikel zeigt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, wie durch Engagement, aktives Aktionärstum oder Divestment Investoren und Aktionäre der Unternehmensleitung signalisieren, dass sie mit dem Geschäftsmodell insgesamt oder mit einzelnen Punkten unzufrieden sind. Nichtregierungsorganisationen, die in der Regel keine oder nur eine sehr kleine Zahl von Aktien besitzen, haben die Möglichkeit, Skandale öffentlich anzusprechen (naming), das Unternehmen an den Pranger zu stellen (shaming) und zu einem Boykott durch die Konsumenten aufzurufen.
Der Stellenwert und die Struktur von Nachhaltigkeitsgremien in den Unternehmen ist sehr unterschiedlich. Stakeholder-Dialoge zu ESG*-Fragen mit Nichtregierungsorganisationen führen nicht immer zum Erfolg.
Der Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen beteiligen sich an mehr als 40 Hauptversammlung jährlich, überwiegend bei DAX-30- und M-DAX-Unternehmen und einigen ausländischen Aktiengesellschaften, stellen Gegenanträge, lassen Konzerngeschädigte zu Wort kommen und konfrontieren in ihren Reden und mit ihren Fragen die Vorstände mit Verstößen gegen Menschenrechte, Umweltschutz und Verantwortung in der Lieferkette. Der Selbstinszenierung vieler Konzerne auf großer Bühne setzen die Kritischen Aktionäre Proteste und symbolische Aktionen entgegen.
Kleinaktionär*innen und Stiftungen unterstützen mit der Übertragung von Stimmrechten die vorab bekannt gegebenen Forderungen und Abstimmungsempfehlungen des Dachverbands. Große Anleger wie Vermögensverwalter und Pensionsfonds lassen sich auf Hauptversammlungen oft von institutionellen Stimmrechtsberatern (Proxy Advisors) vertreten. Der Dachverband verlangt, dass auch diese ihr Abstimmungsverhalten vor den Hauptversammlungen offenlegen.
*) ESG kommt aus dem Englischen und steht für „Environmental“, „Social“ und „Governance“, also für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.
CRIC (Corporate Responsibility Interface Center) ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage.
Weitere Informationen zur CRIC-Publikation
Dufner M. (2020) Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre – Einsatz für Nachhaltigkeit bei börsennotierten Unternehmen. In: CRIC – Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage et al. (eds) Nachhaltige Finanzen. Springer Gabler, Wiesbaden.
Falls Sie Interesse an dem gesamten Artikel haben, dann wenden Sie sich bitte an dachverband@kritischeaktionaere.de, Betreff: CRIC-Artikel