Gegenantrag von Christian Artner-Schedler

Gegenantrag zu Punkt 3 der Tagesordnung:

Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.

Begründung:

Die Produktion von Gütern kann nicht ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten genügen, sondern muss sich immer auch ethischen Fragestellungen unterziehen. Es zählt, wie weit die Produktion und die hergestellten Güter unsere Lebenssituation, unsere Umwelt und unser Zusammenleben beeinflussen. Dienen sie dem Gemeinwohl, dem Frieden, der Gerechtigkeit, der Bewahrung der Schöpfung, verbessern sie unsere Lebenssituation? Rüstungsproduktion ist dazu völlig konträr. Oder wie Papst Franziskus noch weitergehender in Bezug auf unser Wirtschaften generell formuliert „Diese Wirtschaft tötet!“.

Die Firma Renk ist sehr erfolgreich im militärischen Produktionsbereich tätig:

Getriebe von Renk werden u.a. für den israelischen Kampfpanzer Merkava IV (Renk-Getriebe RK 325), für den in der Türkei produzierten Panzer Altay, für den Schützenpanzer Puma und für britischen Panzer Kampfpanzer Ajax, vormals bekannt als Scout SV (Specialist Vehicle), hergestellt.

Als vor einigen Wochen der Belagerungszustand in den kurdischen Städten Yüksekova (Gever) und Nusaybin ausgerufen wurde, machten sich lange Kolonnen mit schwerem militärischem Gerät auf den Weg. Die Türkei verwendet militärisches Gerät auch in einer eigenen, vom israelischen Staatskonzern Israel Military Industries Ltd. (IMI) modernisierten Variante, dem >Sabra Mk. III<. Dieser in der Türkei modernisierte Panzer weist Komponenten aus deutscher Herstellung auf: Einen 1.000 PS starken Turbodieselmotor von MTU Friedrichshafen und ein Getriebe der hiesigen Augsburger Renk AG. Die Türkei befindet sich derzeit in einer grausamen kriegerischen Auseinandersetzung gegen das kurdische Volk. Dörfer werden zerstört und inzwischen sind hunderttausende Kurden auf der Flucht.

Die Kampfpanzer mit Renkgetriebe werden also auch von Regierungen eingesetzt, die Menschenrechte nicht einhalten und Kriege führen. Die Produktion von Militärgütern tragen somit dazu bei, dass Menschen getötet und Städte und Dörfer zerstört werden. Der Hersteller von Rüstungsprodukten kann sich der Verantwortung dazu nicht entziehen, es bleibt eine schwerwiegende Anfrage an Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Aufgrund dieses Sachverhaltes beantrage ich die Nichtentlastung des Vorstandes.

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