adidas Hauptversammlung 2007

Der weltbekannte Sportartikelkonzern adidas-Salomon lässt viele seiner Produkte von Zulieferfirmen herstellen, bei denen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen herrschen. Gegen diese Ausbeutung mit drei Streifen haben Kritische Aktionäre in den Hauptversammlungen 2002, 2003 und 2005 und 2007 argumentiert. Ihre Proteste sind Teil der Kampagne für ,saubere’ Kleidung, die als weltweite Clean Clothes Campaign (CCC) von 250 Organisationen getragen wird. So war beispielweise in El Salvador in der Nähfabrik Hermosa, die auch für adidas genäht hatte, nach Gründung einer Gewerkschaft im Jahr 2005 die gesamte Belegschaft entlassen worden. Die Näherinnen hatten gegen die exzessiven Arbeitszeiten von bis zu 20 Stunden täglich und den miserablen Lohn protestiert. Vorwürfe gegen die Fabrik hatte die CCC schon im Jahr 2000 erhoben – welche in den Folgejahren wiederholt aufkamen. Im Einzelnen betraf dies den Ausschluß von Arbeiterinnen, die sich zuvor gewerkschaftlich organisiert hatten oder dies in der Fabrik Hermosa beabsichtigten. Diese hatten außerdem keinen ausreichenden Zugang zu Gesundheitsversorgung, da für sie keine Sozialversicherungsbeiträge abgeführt wurden.

In einer Stellungnahme seitens adidas im Jahr 2004 bestritt der Konzern jeglichen Wahrheitsgehalt der Vorwürfe – Untersuchungen zufolge konnte jedoch 2006 festgestellt werden, daß die 2005 entlassenen Arbeiterinnen noch auf ihre Löhne warteten – sie stehen außerdem auf einer Schwarzen Liste von Gewerkschaftlerinnen, die eine Anstellung in einer anderen Fabrik unmöglich machen.

Ein Sprecher der Christlichen Initiative Romero (CIR), Maik Pflaum, forderte in seiner Rede vor den Aktionären und dem Vorstand von adidas diese erneut zur Erfüllung der im Geschäftsbericht 2006 aufgezeigten Grundsätze auf. Denen zufolge setzt sich der Konzern in seinen Arbeitsplatzstandards für gerechte Löhne, umweltbewusste und sichere Arbeitsbedingungen bei seinen Geschäftspartnern ein.

Schwer verträglich ist vor diesem Hintergrund der Anspruch des Sportartikelherstellers, durch die Übernahme von Reebook auf dem nordamerikanischen Markt seine Führungsposition zu verteidigen – auf dem Rücken der Fabriknäherinnen.

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