Treibhausgasemissionen, Menschenrechte und Lieferketten: Unsere Fragen an den Vorstand

Zum Thema menschenrechtliche Sorgfaltspflicht:

  1. Uns ist nicht ersichtlich, wie Hapag-Lloyd die Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) an unternehmerisches Verhalten erfüllt. Es scheint nicht ausreichend dokumentiert zu werden, wie und ob Menschenrechtsrisiken identifiziert, bewertet und minimiert werden. Wie wird der Vorstand sicherstellen, die Anforderungen der UN-Leitprinzipien vollumfänglich zu erfüllen?
  2. Als einer der wenigen Unternehmen erkennen Sie sowohl die Notwendigkeit eines nationalen wie europäischen bzw. internationalen gesetzlichen Rahmens für die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards in globalen Lieferketten an. Inwieweit machen Sie diese Position auch gegenüber der Bundesregierung und der Europäischen Kommission deutlich, die an entsprechenden Regulierungen arbeiten?
  3. Laut aktuellem Nachhaltigkeitsbericht hat es im Jahr 2019 keine Vorfälle, die gegen Ihre Globale Ethikrichtlinie verstoßen, mit strafrechtlichen Folgen gegeben. Hat es aber Verstöße ohne strafrechtliche Folgen gegeben und wenn ja, welche genau?
  4. 2019 wurden bei den durch das Global Procurement gesteuerten Lieferantenbeziehungen keine signifikanten Verstöße gegen Ihre ökologischen oder sozialen Standards identifiziert. Welche und wie viele nicht signifikante Verstöße hat es gegeben?
  5. Fanden im Jahr 2019 Rüstungslieferungen an kriegführende Staaten oder Kriegs- bzw. Konfliktregionen statt und wenn ja, welche genau?

Zum Thema Klimaschutz:

  1. Von 2018 auf 2019 sind Ihre Treibhausgasemissionen kaum gesunken, um 0,34 Prozent auf 13.694.652 Tonnen CO2, basierend auf dem Bunkerverbrauch Ihrer Flotte. Wie hoch waren die Treibhausgasemissionen 2019, aufgeteilt nach Scope 1,2 und 3 gemäß dem Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard (https://ghgprotocol.org/corporate-standard), und ihre jeweilige prozentuale Veränderung im Vergleich zu 2018?
  2. Wird der Vorstand für Hapag-Lloyd Klimaziele inklusive Scope 3 vorgeben, die sich an den Anforderungen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens orientieren? Wenn ja, wann und mit welchen Maßnahmen? Falls nein, warum nicht?
  3. Unterziehen Sie Projekte und Investments einer Neuüberprüfung bezüglich ihrer Klimarisiken oder planen sie dies zu tun? Wenn ja, wann und in welchem Umfang? Falls nein, warum nicht?
  4. Hapag-Lloyd hat das Ziel gesetzt, die spezifischen CO2-Emissionen pro TEU-Kilometer bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 2016 um 20 Prozent zu verringern. Wird dieses Ziel nach Ihren aktuellen Einschätzungen erreicht?

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