Skrupelloses Ausnutzen der Marktmacht

Aktion gegen Landraub in Sömmerda (Foto: wir-haben-es-satt.de)

Ruinöses Preisdiktat, moderner Landraub und Einsatz von Agrargiften: Der Dachverband kritisiert auf der Hauptversammlung von Südzucker den Umgang des Konzerns gegenüber Bäuerinnen und Bauern.

Die Südzucker AG setzt ihre Marktmacht rücksichtslos gegen unabhängige Zuckerrübenbäuerinnen und -bauern ein. „Nach dem Ende der europäischen Zuckermarkt-Verordnung will Südzucker die Rübenbäuerinnen und -bauern weiter preislich massiv unter Druck setzen, so dass sie restlos dem Diktat der Konzerne ausgeliefert sein werden“, kritisiert Christian Russau, Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Zudem entzieht auch Südzucker wie viele andere Investoren immer mehr Landwirten Acker- und Weideland. Ein solcher Fall ist die 2.500 Hektar große Fläche in Sömmerda (Thüringen), die der Großkonzern 2016 für 29 Millionen Euro von einer ehemaligen LPG, erworben hat. „Wir Kritischen Aktionäre lehnen diese Politik des anhaltenden Landkaufs in Konkurrenz zu kleinbäuerlichen, lokalen Betrieben weiterhin kategorisch ab – das ist moderner Landraub!“ so Russau weiter.

Südzucker ist auch direkt mitverantwortlich, dass weiterhin massiv Pestizide, Herbizide und Insektizide in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Nur 0,4 Prozent der Zuckerrüben werden agrarbiologisch angebaut. In den vergangenen Jahren war Südzucker zudem in etliche Skandale verwickelt, darunter das Zuckerkartell und die Millionenstrafe wegen wettbewerbsbeschränkender Gebiets-, Quoten- und Preisabsprachen.

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