Ausstieg aus der Braunkohle – Einstieg in nachhaltiges Wirtschaften?

Wie DAX-Unternehmen auf den Kohleausstieg in NRW reagieren

Mit den vorgelegten Empfehlungen der sogenannten Kohlekommission werden die Herausforderungen des globalen Klimaschutzes in Nordrhein-Westfalen konkret. Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung wird einen Strukturwandel ohne Gleichen hervorrufen: neue Kraftwerke, neue Stromnetze, neue Berufsfelder. Milliardenschwere Finanzhilfen werden sich auch an die Förderung der regionalen Wirtschaft richten. Allein für das Rheinische Revier umfasst der Abschlussbericht der Kohlekommission 157 konkrete Projektvorschläge für Strukturentwicklung.

Damit ist klar: DAX-Unternehmen sind nicht nur von dem Kohleausstieg betroffen, sondern sind ein entscheidender Schlüssel für das konkrete Tempo und die Art und Weise des Kohleausstiegs. Dabei geht es nicht nur um direkt betroffene Energieunternehmen aus Nordrhein-Westfalen wie RWE oder Uniper, sondern auch um alle Unternehmen, die sich nun an konkreten Projekten beteiligen können, etwa Thyssenkrupp oder Siemens.

Gerade für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Rheinischen Braunkohlerevier wird es entscheidend sein, dass der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung mit einem Einstieg in nachhaltige Alternativen und Zukunftsperspektiven für die Region verbunden wird.

Auf den Hauptversammlungen, auf abendlichen Informationsveranstaltungen und in unserer Medien- und Öffentlichkeitsarbeit möchten wir folgende Fragen, die sich in den nächsten Jahren stellen werden, thematisieren:

  • Werden die Großunternehmen Ihrer Verantwortung gegenüber dem Pariser Klimaschutzabkommen und dem Fahrplan zum Kohleausstieg gerecht?
  • Sind konkrete Maßnahmen der Unternehmen zum Kohleausstieg tatsächlich nachhaltig und sozialverträglich?
  • Inwieweit werden unterschiedliche Interessen, Perspektiven und Ideen der Zivilgesellschaft, von Umweltorganisationen und Gewerkschaften von den Unternehmen beachtet?

Zunächst dienen die bis bald vorliegenden Gesetze und Vorhaben der Bundesregierung und Landesregierung NRW zum Kohleausstieg, die sich an den Empfehlungen der Kohlekommission orientieren werden, als Referenzrahmen unserer Projektaktivitäten. Ab 2020 wird es klarer sein, auf welche politischen Vorgaben sich die DAX-Konzerne einstellen müssen (Stilllegung von Kraftwerken, Entschädigungen, Umfang Erneuerbare Energien, Zukunft von Wäldern und Dörfern im Rheinischen Revier etc.).

Sobald angelaufen, werden wir die konkreten Maßnahmen des Kohleausstiegs thematisieren. Nach dem Fahrplan der Kohlekommission sollen schon bis 2022 drei Gigawatt Kohlestrom vom Netz gehen, wahrscheinlich vor allem aus NRW. Daher werden 2021 voraussichtlich schon erste größere Veränderungen hin zum Kohleausstieg die Diskussionen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bestimmen.

Wir wollen dabei den Interessen von Betroffenen und unserer Mitgliedsorganisationen an der konkreten Ausgestaltung des Kohleausstiegs im Rahmen von Informationsveranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und bei den Hauptversammlungen nachdrücklich Gehör verschaffen.


Mit freundlicher Unterstützung durch die

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