Neuer Bildband von Hubert Perschke (Herausgeber und Fotos) mit Texten von Antje Grothus, Dirk Jansen, Markus Dufner u.a.
Das Buch befasst sich mit der Zwangsumsiedlung von Menschen für den Abbau der klimaschädlichen Braunkohle. Das Thema wird bildlich und textlich aus der Sicht Betroffener dargestellt. „Trotz des naheliegenden Endes der Kohleförderung will RWE unter Manheim Abraum zur Verkippung im Tagebau fördern“, schreibt Dirk Jansen vom BUND NRW. „Eine mehr als 1.100 Jahre alte Siedlungsgeschichte soll so im Tagebau verschwinden – und das völlig unnötig.“ Antje Grothus von der Initiative Buirer für Buir bezweifelt, dass weitere Zwangsumsiedlungen von Menschen und die Zerstörungen von Dörfern, Landschaften und Kultur notwendig und rechtens sind.
In dem 102 Seiten umfassenden Buch stehen Fotos aus Manheim exemplarisch für alle Dörfer, die bereits abgebaggert wurden oder abgebaggert werden sollen. Fotos, die einen Abrissbagger oder die Ruinen zerstörter Gebäude zeigen, gibt es zur Genüge. Aber systematische fotografische Vergleiche, wie ein Dorf vor und nach einer Umsiedlung aussieht oder ausgesehen hat, gibt es nach dem Kenntnisstand des Fotografen nicht. Geleitet von dieser Überlegung wählte er Fotos aus, die im Umsiedlungsort Manheim im Jahr 2012 für einen Bildband entstanden. Diesen Fotos stellte Hubert Perschke vergleichend Fotografien aus den Jahren 2019 und 2020 gegenüber. So wird nicht nur die Zerstörung, sondern auch die Veränderung dokumentiert.
Hubert Perschke, Dividende frisst Heimat, Hahne & Schloemer Verlag 2020, 19,90 €
Das Buch kann über den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen bestellt werden.