„Armin Laschet, der Büttel von RWE“

  • Kritische Aktionäre fordern Positionierung der katholischen Kirche  
  • Jahrestagung 2018: Dachverband verleiht konzernkritischen Henry Mathews Preis an HondurasDelegation und Öku-Büro München

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordert Ministerpräsident Armin Laschet auf, die Räumung des Hambacher Walds sofort zubeenden und in der Auseinandersetzung zwischen Umweltschützern und der RWE AG zu vermitteln. Mit seiner Umweltpolitik stellt sich der christdemokratische Landesvater gegen die kirchliche Position.

„Die nordrhein-westfälische Landesregierung ist in dem Konflikt um Rodungenam Hambacher Wald Erfüllungsgehilfe von RWE. Ministerpräsident Armin Laschetist der Büttel von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz“, sagte Geschäftsführer MarkusDufner.

Dufner appellierte an den Ministerpräsidenten: „Herr Laschet, Sie müssen Ihre Haltung in dem Konflikt zwischen Umweltschützern und RWE revidieren. Als Landesvater dürfen Sie nicht einseitig Konzerninteressen vertreten. Übernehmen Sie endlich Verantwortung in der Auseinandersetzung, die den gesellschaftlichen Frieden in der Tagebauregion und in ganz Nordrhein-Westfalen gefährdet. Falls Sie die Rodung im Hambacher Wald nicht stoppen, torpedieren Sie die Verhandlungen in der Kohlekommission. So lange die Kommission tagt, muss ein Rodungsstopp gelten und die Polizei darf nicht gegen Waldschützer vorgehen.“

Bereits vor zwei Wochen appellierte der Dachverband auch an den katholischen Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki, und die Bischöfe von Aachen, Dr. Helmut Dieser, und Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, sie sollten auf den Ministerpräsidenten einwirken. Bis heute gibt es weder eine Antwort auf die Briefe noch eine öffentliche Stellungnahme der Bistümer zur Rodung im Hambacher Wald. Laschet ist bekennender Katholik, steht aber mit seiner Umweltpolitik im Gegensatz zur päpstlichen Enzyklika Laudato si´ („Sei gelobt, mein Herr“).

Den konzernkritischen Henry-Mathews-Preisverleiht der Dachverband auf seiner Jahrestagung am Samstag in Köln an die HondurasDelegation und das Ökumenische Büro für Friedenund Gerechtigkeit München. „Beide Organisationen haben in denletzten Jahren intensiv zu der Beteiligung von Siemens und Voith Hydro an demumstrittenen Staudammprojekt Agua Zarca in Honduras recherchiert, informiertund auf den Hauptversammlungen von Siemens dazu gesprochen“, sagteDachverbandsvorstand Christian Russau. „Die Umweltaktivistin Berta Cácereswurde aufgrund ihres Protestes gegen das Projekt von Auftragsmördernumgebracht. Der Prozess gegen die Hintermänner dauert an.“

Schwerpunktthema am Nachmittag ist die Rolle der Konzerne beim Klimaschutz undbeim Kohleausstieg. Antje Grothus, die für die Anwohner der Tagebau in derKohlekommission sitzt, wird eine Zwischenbilanz ziehen. Ein weiteres brisantesThema werden die Rüstungsexporte in Krisen- und Konfliktregionen von Thyssenkrupp,Rheinmetall und Heckler & Koch sein. Charlotte Kehne, die am Freitag an derHauptversammlung von Heckler & Koch teilnimmt, wird über die aktuellen Entwicklungenbei dem schwäbischen Waffenproduzenten berichten.

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