Kampf gegen Kohleabbau im Rheinischen Revier

Internationaler Protest für den Stopp des Tagebaus Garzweiler II: Alexandra Korolewa (Ecodefense) und David Dresen (Alle Dörfer bleiben).

Klimaschädlich, sozial spaltend und energiewirtschaftlich unnötig: Trotzdem will RWE weiter Dörfer für Braunkohle abbaggern. Betroffene wehren sich.

Barbara Oberherr will ihr Dorf Keyenberg retten. Es liegt am Rand des Tagebaus Garzweiler II im Rheinland. Wie die benachbarten Dörfer Berverath, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Lützerath soll Keyenberg abgebaggert werden ‒ bereits 2023.

Barbara ist aktiv in der Solidargemeinschaft „Menschenrecht statt Bergrecht“, die mit juristischen Mitteln gegen die Enteignungen für den Tagebau vorgeht. Wie andere Mitglieder der Solidargemeinschaft arbeitet auch Barbara mit dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zusammen. 2019 sprach sie das erste Mal auf der RWE-Hauptversammlung, 2020 auf der Protestkundgebung vor der RWE-Zentrale in Essen. „Dank der Unterstützung des Dachverbands konnte ich den Konzernvorstand direkt mit unseren Forderungen konfrontieren.“

DIW-Gutachten widerlegt RWE-Position

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vom Mai 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass die Kohlemengen, die außerhalb der Dörfer des Tagebaus Garzweiler II noch vorhanden sind, für die Energiesicherheit Deutschlands ausreichen. Es gebe daher keinerlei Notwendigkeit, die bedrohten Dörfer abzubaggern. Die Politik folgt hingegen RWE. Im Kohleausstiegsgesetz, das im August 2020 in Kraft trat, wurde dem Tagebau Garzweiler eine „energiewirtschaftliche Notwendigkeit“ zum Zweck der Energieversorgungssicherheit bescheinigt. Und auch die NRW-Landesregierung stützte sich bei ihrer Leitentscheidung auf Zahlen der RWE AG.

Barbara lässt sich davon nicht beeindrucken. „Wir werden weiter den Widerspruch zwischen den Beteuerungen von RWE für mehr Klimaschutz und realem Konzernhandeln offenlegen.“

Wir fordern von RWE:

  • Sofortiger Stopp des Abbaggerns der Dörfer am Tagebau
  • Keine weiteren Zwangsumsiedlungen
  • Einhaltung des 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens
  • Forcierter Ausbau der Erneuerbaren Energien
  • Bürgerbeteiligung bei der Planung des Rheinischen Reviers

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.kritischeaktionaere.de/rwe/kampf-gegen-kohleabbau-im-rheinischen-revier/