Nichtregierungsorganisationen konfrontieren RWE mit einer Vielfalt von Risiken

RWE-Hauptversammlung: Unsere Reden und unsere Protestkundgebung am 30. April 2025

Während der Vorstand und Aufsichtsrat in einem Studio sitzt, haben sich vor der Essener RWE-Konzernzentrale am RWE-Platz 30 Menschen eingefunden. Sie halten ein Banner hoch auf dem zu lesen ist: Von Peru bis zum Hambi: RWE zur Rechenschaft ziehen!“

„Von Peru bis zum Hambi“: Hana Obser vom Dachverband protestierte vor der Konzernzentrale in Essen und verlangte, RWE zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Geschäftstätigkeit von RWE beinhaltet eine Vielfalt von Risiken. Damit konfrontiert wurden die Konzernverantwortlichen von unserem internationalen Bündnis von Nichtregierungsorganisationen:

  • die Nama Traditional Leaders Association aus Namibia
  • das European Center for Constitutional und Human Rights (ECCHR)
  • das Community Action Network aus Port Arthur im US-Bundesstaat Texas
  • das Wasserbündnis aus dem Rheinischen Revier
  • Biofuel Watch
  • die Menschenrechts- und Umweltorganisation urgewald
  • und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

„Herr Krebber und Herr Brandt, wir alle fordern Sie hier auf, Menschenrechtsverletzungen und Klima- und Umweltschäden, die aus der Geschäftstätigkeit vor RWE resultieren, zu beenden“, forderte Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands in seiner Hauptversammlungsrede.

Sind besorgt wegen des Wasserstoffprojekts von RWE und Hyphen in Namibia: Maboss Johannes Ortmann (Nama Traditional Leaders Association) und Anne Schroeter (ECCHR)

„My name is Maboss Johannes Ortmann, and I am mandated to speak on behalf of the Nama Traditional Leaders Association.“ Der Vertreter des Volks der Nama durfte auf der RWE-Hauptversammlung auf Englisch sprechen – wenn auch nur eine Minute lang. Anne Schroeter vom European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) trug im Anschluss seine Rede auf Deutsch vor. „2022 unterzeichnete RWE eine Absichtserklärung mit Hyphen Hydrogen Energy Ltd., einem Unternehmen, das die Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak auf einem riesigen Gebiet im Great Namaqualand – dem traditionellen Gebiet der Nama – plant. Dieses Gebiet ist nicht nur ein einzigartiger Hotspot der Artenvielfalt, sondern auch das angestammte Land der Nama, das während der deutschen Kolonialherrschaft gewaltsam für den Diamantenabbau enteignet wurde. Mit der Absichtserklärung führt RWE ein Projekt fort, das im Erbe von Völkermord, Landenteignung und Ausbeutung sowie den anhaltenden Auswirkungen generationsübergreifender Traumata und der Ausgrenzung der Nama wurzelt.“

Moritz Leiner von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald forderte den RWE-Vorstand zu einem Gedankenexperiment auf: „Stellen Sie sich vor: Sie trainieren für einen Marathon und rauchen dabei jeden Tag eine Schachtel Zigaretten, Sie werden mir zustimmen: das passt wirklich nicht zusammen. Genau das macht RWE aber aktuell beim Versuch, Netto-Null Emissionen zu erreichen und gleichzeitig weiter in fossile Brennstoffe zu investieren: Statt frische Luft (also: klare Pläne für den Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen zu formulieren, setzt RWE weiter auf Rauchen (also: auf die Ausweitung des Geschäfts mit klimaschädlichem, fossilem Gas). Leider geht es hier nicht um Sport, sondern um unsere Zukunft und die unserer Kinder. RWEs anhaltende fossile Abhängigkeit verschärft die eskalierende Klimakrise und ist nicht vereinbar mit der 1,5°-Grenze.“

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