Kritik an Kooperation mit skandalgeplagtem Bergbaukonzern Rio Tinto

Salzgitter AG: Wie wird der Klimakiller in 10 Jahren klimaneutral?


Köln/Wolfsburg, 25.05.2023 – Die Salzgitter AG muss bei der Wahl ihrer Kooperationspartner und Lieferanten mehr auf die Einhaltung von Umweltstandards und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten achten. Der Dachverband der Kritischen Aktionäre stellt auf der Hauptversammlung des zweitgrößten deutschen Stahlherstellers am 25. Mai Fragen zur Produktion von „grünem“ Stahl und zur geplanten Zusammenarbeit mit dem skandalgeplagten britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto.

„Als zweitgrößter Stahlhersteller in Deutschland und fünftgrößter Produzent in Europa gehört die Salzgitter AG zu den maßgeblichen Klimakillern: Das Unternehmen trägt zu einem Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland bei. Daher ist es unausweichlich, dass sich die Salzgitter AG transformiert“, fordert Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

„Das Zauberformel heißt offenbar SALCOS: Salzgitter Low CO2 Steelmaking“, so Dufner. „Der Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler muss erklären, wie er binnen zehn Jahren 95 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einsparen will. Dafür muss die Salzgitter AG die Stahlerzeugung auf wasserstoffbasierte Technik umstellen. Das Problem ist, dass Wasserstoff derzeit gar nicht in nennenswerten Mengen lieferbar ist.“

Dufner kritisierte, dass die Salzgitter AG ihre Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes offenbar auf andere abschieben wolle. In einem Stakeholder-Dialog mit der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Germanwatch hatte der Vorstandsvorsitzende Groebler gesagt: „Wir schauen uns sehr genau an, wo unsere Vorprodukte herkommen und wo unsere Produkte hingehen. In Europa ist unser Einfluss groß, aber im globalen Kontext sind wir eher klein. Damit haben wir einen relativ kurzen Hebel gegenüber unseren Vorlieferanten, die teilweise deutlich größer sind als wir selbst.“

Die Salzgitter AG hat im letzten Jahr eine Absichtserklärung mit dem Bergbaukonzern Rio Tinto unterzeichnet, bei der es um die „zukünftige Lieferung von hochwertigen Eisenerzprodukten für das SALCOS-Programm“ geht. „Das klingt erst einmal gut, aber Rio Tinto hat einen denkbar schlechten Ruf“, gibt Dufner zu bedenken.  „Die Unternehmensgeschichte von Rio Tinto ist geprägt von Umweltskandalen, Menschenrechtsverletzungen und schlechter Unternehmensführung.“

Kontakt:
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre,
Markus Dufner, Tel. 0221/5995647, Mobil-Tel. 0173-7135237, dachverband@kritischeaktionaere.de

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