Sehr geehrter Herr Joussen, sehr geehrte TUI-Vorstandsmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
Mein Name ist Jens Vogt und ich vertrete die Tierrechtsorganisation PETA und unsere mehr als 6,5 Millionen Mitglieder und Unterstützer weltweit.
Auf der letztjährigen Hauptversammlung forderten wir TUI auf, den Verkauf von Tickets in Meeresparks wie SeaWorld einzustellen, in denen Orcas, Delfine, Wale und andere Meeressäugetiere in kleinen Betonbecken gefangen gehalten werden. Dennoch verkauft TUI weiterhin Eintrittskarten in diese grausamen Parks.
Die intelligenten, sozialen Orcas sind in engen, chemisch behandelten Becken eingesperrt und um sie ruhig zu stellen, werden sie mit Psychopharmaka behandelt. Sie sind in Gruppen mit unverträglichen Artgenossen untergebracht, sodass sie den Angriffen anderer Tiere nicht ausweichen können. Sie haben nichts zu tun, als endlos in Kreisen zu schwimmen und sie werden seelisch und körperlich krank vor Stress und Frustration. Mehr als 40 Orcas und Hunderte von Delfinen sind bei SeaWorld bereits gestorben, viele von ihnen Jahrzehnte früher als ihre Artgenossen in freier Wildbahn.
Neben der Tatsache, dass drei Orca-Trainer von frustrierten Orcas in Meereszoos getötet wurden, wurde im November 2019 in Mexiko ein 10-jähriges Mädchen auf einem TUI-Ausflug von eingesperrten Delfinen angegriffen. Zum Glück überlebte das Mädchen, obwohl es einige Blutergüsse und Bissspuren davongetragen hat. Wie viele solcher schlimmen Vorfälle benötigt es noch, damit TUI endlich zum Umdenken kommt?
Erst im vergangenen Jahr haben TripAdvisor und Airbnb den Verkauf von Tickets an Zoos eingestellt, in denen Wale in Gefangenschaft gehalten werden, und Booking.com, Virgin Holidays und andere Unternehmen haben den Verkauf von Tickets an SeaWorld eingestellt.
In Kanada wurde 2019 die Haltung von Delfinen und anderen Walen in Gefangenschaft verboten. Der unabhängige Senator und ehemalige Richter Murray Sinclair, der die Gesetzesvorlage durch das Parlament führte, äußert sich folgendermaßen zu dem Verbot:
„Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen deutlich, dass es grausam ist diese intelligenten Tiere in solch engen und reizlosen Behausungen gefangen zu halten. Wir als Menschen wollen – so glaube ich – nicht grausam sein. Und wir sollten anderen auch nicht erlauben zu Tieren grausam zu sein.“
Vor der TUI-Zentrale in Hannover und London, vor den TUI Stores und Tourismusmessen in Deutschland, Großbritannien, Österreich, der Schweiz und Frankreich hat es Dutzende Proteste gegeben.
Wir fragen Sie also erneut, Herr Joussen, wann beendet TUI endlich diese Tierquälerei der Orcas und Delfine zugunsten kurzfristiger Profite? Wann stoppen Sie den Ticketverkauf für Meeresparks wie SeaWorld endgültig?
Vielen Dank.