Bei Europas größtem Kupferproduzenten bleiben Menschenrechts- und Umweltverletzungen von Lieferanten immer noch ohne hinreichende Konsequenzen. Aus diesem Grund wird der Dachverband der Kritischen Aktionäre Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG bei der Hauptversammlung am 1. März in Hamburg nicht entlasten.
„Statt kooperativ und proaktiv mit Nichtregierungsorganisationen vor Ort die Menschenrechts- und Umweltverletzungen seiner Lieferanten zu erfragen, setzt der Konzern stattdessen Softwareprogramme ein“, erklärt Christian Russau, Vorstandsmitglied des Dachverbands. „Eine sachgerechte Analyse der Menschenrechts- und Umweltverstöße der Lieferanten ist ohne eine Kommunikation mit den Betroffenen und Opfern der Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen in den Kupferabbauminen nicht möglich.“
Dachverbands-Mitarbeiter Ulf Georgiew verweist auf die unterschiedlichen gesundheitlichen Standards, die an Standorten von Aurubis gelten. „Bürgerinitiativen und Gemeinden am bulgarischen Standort in Pirdop beklagen weiterhin, dass Aurubis Bulgaria sich nicht ausreichend für die Gesundheit seiner Mitarbeiter und Anwohner einsetzt. Weder hat es eine Fortsetzung eines Gesundheitsmonitoring für Anwohner gegeben, die den jahrelangen giftigen Schwermetall-, Schwefeldioxid- und Feinstaubbelastungen ausgesetzt waren, noch wird das lokale Krankenhaus so finanziell gefördert, dass notwendige medizinische Abteilungen sich halten können.“ Im Fall einer Havarie riskiere Aurubis, dass keine ausreichende gesundheitliche Versorgung am Standort in Bulgarien stattfindet.
Georgiew kritisiert außerdem, dass Lieferanten von Aurubis weiterhin giftige Gold- und Kupferbergbauabfälle in Rückhaltebecken (sog. Tailings) und Flüssen in Natura-2000 Schutzgebieten entsorgen. „Die fehlende Verantwortlichkeit für Artenschutz und der Biodiversität durch Aurubis und seine Lieferanten darf vom Vorstand nicht weiter ignoriert werden.“