Siemens Energy: Windparks in besetzter Westsahara und miserable Klimabilanz

  • Siemens Energy stabilisiert Westsahara-Besatzung durch umstrittene Windenergieprojekte
  • Aufträge für fossile Gasprojekte sorgen für schlechte Klimabilanz

Vor der morgigen Hauptversammlung der Siemens Energy AG fordern Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen den Konzern auf, Lieferungen in völkerrechtswidrig besetze Gebiete konsequent auszuschließen und aus fossilen Energieprojekten auszusteigen.

Windparks in besetzter Westsahara: Siemens Energy muss Völkerrecht achten

Das Tochterunternehmen Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) hat im vergangenen Jahr damit begonnen, Windräder für den Windpark Boujdour in das Kriegsgebiet der völkerrechtswidrig von Marokko besetzten Westsahara zu verschiffen. Dies wird der fünfte Windpark, der unter Siemens-Beteiligung in Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht und unter Missachtung der Rechte des Volkes der Westsahara entsteht. Die bisherigen Windparks liefern unter anderem Strom für die Phosphatmine in der Westsahara, die marokkanische Staatsunternehmen völkerrechtswidrig ausbeuten.

„Mit welcher Hartnäckigkeit Siemens Energy weiterhin die Rechte der Sahrauis ignoriert und die Augen vor seiner Mitverantwortung in diesem Konflikt verschließt, ist angesichts der finanziellen Risiken durch potentielle Verstöße gegen menschenrechtliche Sorgfaltspflichten erstaunlich. Siemens Energy muss endlich reagieren“, kritisiert Tim Sauer von WSRW Germany mit Blick auf das für Siemens Energy ab nächstem Jahr geltende Sorgfaltspflichtengesetz. Die NGO dokumentiert Aktivitäten internationaler Unternehmen in der besetzten Westsahara.

Siemens Energy muss aus fossilen Gasprojekten aussteigen

Neue Infrastrukturprojekte für fossile Brennstoffe gefährden massiv das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens. Siemens Energy beliefert eine Vielzahl von Projekten mit fossilem Gas, dabei fallen vor allem Projekte mit Flüssiggas (LNG) negativ auf. So rüstet Siemens Energy LNG-Projekte in Russland, Mosambik, Brasilien, Nigeria und den USA aus. Wenn das fossile Gas per Fracking gefördert wurde und lange Transportwege bis zum Kraftwerk benötigt, dann ist LNG ähnlich klimaschädlich wie Kohle.

„Siemens Energy nach dem Kohleausstieg auch aus fossilem Gas aussteigen“, fordert Tilman Massa vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Das Wissen und die Ingenieurleistungen von Siemens Energy werden beim Ausbau erneuerbarer Energien gebraucht. Die russische Aggression in der Ostukraine und mögliche Sanktionen zeigen: Der Fokus auf fossiles Gas birgt schon jetzt erhebliche Risiken.“

Gegenanträge des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

Eingereichte Fragen zur virtuellen Hauptversammlung

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